Mal wieder Raubgräber bei National Geographic

Archeologik weist auf eine neue Sendung des Medienkonzerns National Geographic hin, in der mal wieder Raubgrabungen betrieben werden. Nachdem bereits amerikanische Fundstätten geplündert wurden, können in der Sendung „Nazi War Diggers“ dürfen merkwürdige Leute, die ihre Geschäfte mit dem Verkauf von „Nazi-Memorabilia“ an merkwürdige Leute machen, nach Osteuropa reisen und dort mit Metalldetektoren die Schlachtfelder plündern. Dabei wird in der Sendung dann auch gleich noch Leichenfledderei betrieben und die Fundstücke anscheinend auf nicht legalem Wege außer Landes gebracht. Das Ganze findet dann im Fernsehen unter dem eigentlich rennomierten Label National Geographic statt.

In diesem Kontext stellt sich auch die Frage nach den Kunden – was sind das für Menschen, die hunderte oder tausende Euro für irgendwelchen Nazi-Plunder ausgeben? Welcher Nicht-Nazi will ernsthaft einen Wehrmachtshelm, SS-Insignien oder Nazidolche bei sich rumliegen haben? In den meisten Familien liegt sowas leicht verschämt auf dem Dachboden. Man schmeißt den Kram nicht weg, weil es ja irgendwie historisch wertvoll ist, aber man stellt es nicht aus. In jeder Lokalzeitung annonciert mindestens ein Händler, der „Militaria bis 1945“ ankauft und es scheint auch die Käufer dafür zu geben. Was sind das für Menschen?

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10 Antworten zu Mal wieder Raubgräber bei National Geographic

  1. Mal wieder Raubgräber bei National Geographic http://t.co/NGPgS2vXYP

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  3. Pingback: Who would sell a ‘ground dug’ German helmet or a ‘ground found digged out’ ring? | conflict antiquities

  4. @RSchreg sagt:

    RT @conflictantiq: Was sind das für Menschen, die hunderte oder tausende Euro für irgendwelchen Nazi-Plunder ausgeben? @MschFr http://t.co/…

  5. RT @conflictantiq: Was sind das für Menschen, die hunderte oder tausende Euro für irgendwelchen Nazi-Plunder ausgeben? @MschFr http://t.co/…

  6. [http://t.co/gdHHHZAe3W] Mal wieder Raubgräber bei National Geographic http://t.co/Rpm3AzkURT

  7. AndreasP sagt:

    Ja, so geht es leider auf unseren Flohmärkten und in „Sammlerkreisen“ zu. Ich dokumentiere etwa in meiner Sammlung von Theaterpostkarten ganz gerne auch die Jahre 1933–1945, also etwa ein Theater in Hakenkreuzfahnenschmuck, schon um den Grund für die Postkarte mit dem Theater in Trümmern von 1946 auch in der Sammlung zu haben. Dabei merkt man schnell, dass so etwas gleich das fünffache kostet, sobald ein Hakenkreuz drauf ist, oder wenn ein „Adolf-Hitler-Platz“ erwähnt wird. (Im genannten Fall kommt natürlich außer den Nazisammlern bei der Preisbildung erschwerend hinzu, dass die 12 Jahre relativ kurz sind gegenüber den 40 Jahren vorher und den 40 Jahren danach, in denen Ansichtskarten in großer Masse hergestellt wurden. Außerdem, dass besonders kompromittierende Karten womöglich in der Nachkriegszeit schnell entsorgt wurden.)

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