Vladimir Putin hat das Beitrittsgesuch der Krim an Russland unterzeichnet. Damit ist die Krim jetzt russisch – oder auch nicht, je nachdem, ob man die Abstimmung akzeptiert. Das führt dazu, dass sich jetzt jeder, der irgendwie mit Karten zu tun hat, sich zu der Krim positionieren muss. Jede Karte, auf der Russland auftaucht, ist jetzt entweder veraltet oder wird mit einem Update zu einem politischen Statement. Ist die Krim bei Russland, dann wird die Besetzung anerkannt. Ist sie bei der Ukraine, wird sie nicht anerkannt.
Was macht etwa die Wikipedia? Welche russische Karte wird in die Artikel eingebunden? Wird die gleiche Version in der ukrainischen und russischen Wikipedia verwendet? Wie verhält sich ein Konzern wie Google, wenn plötzlich Druck aus Russland kommt, die Krim in Google Maps dem Mutterland zuzuschlagen? Welchen Weg schlägt Apple in seinem Kartendienst ein? Was macht die Firma, die sowohl mit der Ukraine als auch Russland Geschäfte macht und auf ihrer Webseite eine Karte anzeigt?
Ähnliche Zankäpfel gibt es bereits in anderen Bereichen der Welt – China sieht Taiwan als Teil seines Staatsgebietes und streitet sich fleißig mit Japan um unbewohnte Inseln, die beide Länder für sich beanspruchen. Der Kosovo wird von der einen Hälfte der Welt anerkannt, von der anderen nicht. Und wie wird etwa Südossetien eingezeichnet? Wir dürfen in den nächsten Tagen und Wochen gespannt sein, wie und ob sich die entsprechenden Karten ändern und welcher Anbieter sich wie positioniert. Denn eins ist klar – Karten verlangen, dass man sich positioniert.
Politische Kartographie http://t.co/0Y0Ku0cfM1
Schöner Satz: „Karten verlangen, dass man sich positioniert“ @MschFr über politische Kartographie (wg. Krim) http://t.co/GbeoTQOJqX
RT @rotula: Schöner Satz: „Karten verlangen, dass man sich positioniert“ @MschFr über politische Kartographie (wg. Krim) http://t.co/GbeoTQ…
[http://t.co/gdHHHZAe3W] Politische Kartographie http://t.co/dLHjmU4o6k
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Apple baut in seinem Kartendienst umstrittene Inseln doppelt ein, Google wird die klaren durchgezogenen Grenzlinien durch die verschiedenen, jeweils gestrichelt dargestellten ersetzen, und ARD&ZDF werden vermutlich auf Diagonalstreifen zurückgreifen, wie wir das von Westjordanien & Co bereits kennen.
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten: Apple baut in seinem Kartendienst umstrittene Inseln doppelt ein, Google wird die klaren durchgezogenen Grenzlinien durch die verschiedenen, jeweils gestrichelt dargestellte ersetzen, und ARD&ZDF werden vermutlich auf Diagonalstreifen zurückgreifen, wie wir das von Westjordanien & Co bereits kennen.
Régions contestées (ex #Crimée) : quelles cartes dans quelles Wikipédias ? (en allemand, via @biblioblogs) http://t.co/yPtbnb8Qh8
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