Planet History

Tag: 2. April 2017

Erinnern Sie sich? Basel im Bild Nr. 5

Staatsarchiv Basel, BSL 1013 3-7-583 1 Dieses Bild ging 1959 um die Welt: ein Gorillababy in Windeln. Goma wurde zum Publikumsliebling einer ganzen Generation. Die Sensation war gleich eine doppelte: Als erster europäischer Zoo konnte der Zolli Basel 1959 die Geburt eines Gorillas melden. Das war ein grosser Zuchterfolg – und eine einzigartig anrührende Geschichte….

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Wo ist das? Nr. 19

Wohin führt diese Strasse? Diese Aufnahme von Bernhard Wolf aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt (NEG 23170) trägt keinen Titel und kein Datum. Hinweise könnte die Serie geben, zu der die Aufnahme gehört – ein Klick auf den Link verrät mehr. Das Staatsarchiv dankt für jegliche Informationen! Vielleicht fällt Ihnen sonst noch etwas auf dem Bild auf?

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Was passiert im Krieg? Gesellschaften in der Gewalt

Vortrag von Prof. Dr. Klaus Schlichte (Bremen) im Rahmen der Ringvorlesung „Politische Gewalt im 21. Jahrhundert“

Die Ausübung, das Erleiden und schon die Erwartung physischer Gewalt verändern grundlegend, wie Gesellschaft und Politik, aber auch wie Wirtschaft und Kultur im Krieg operieren. Das ist die Ausgangsthese des Vortrags von Prof. Dr. Klaus Schlichte von der Universität Bremen. Aber wie lassen sich diese Prozesse beschreiben und verstehen? Die Sozialwissenschaften haben zu diesen Fragen bisher nur fallbezogene Antworten gegeben oder aus einer Generalstabsperspektive geantwortet – dies in Begriffen wie Sicherheit, Risiko und Strategie. Aus einer herrschaftssoziologischen Perspektive sollen in diesem Vortrag die Zeitlichkeit kriegerischer Gewalt, die moralische Produktion des Krieges sowie seine Globalisierung thematisiert werden. Als Grundlage dieser Thematisierungen dienen phänomenologische Forschungen zu Kriegen in Uganda, Serbien und Deutschland.

Was passiert im Krieg? Gesellschaften in der Gewalt

Vortrag von Prof. Dr. Klaus Schlichte (Bremen) im Rahmen der Ringvorlesung „Politische Gewalt im 21. Jahrhundert“

Die Ausübung, das Erleiden und schon die Erwartung physischer Gewalt verändern grundlegend, wie Gesellschaft und Politik, aber auch wie Wirtschaft und Kultur im Krieg operieren. Das ist die Ausgangsthese des Vortrags von Prof. Dr. Klaus Schlichte von der Universität Bremen. Aber wie lassen sich diese Prozesse beschreiben und verstehen? Die Sozialwissenschaften haben zu diesen Fragen bisher nur fallbezogene Antworten gegeben oder aus einer Generalstabsperspektive geantwortet – dies in Begriffen wie Sicherheit, Risiko und Strategie. Aus einer herrschaftssoziologischen Perspektive sollen in diesem Vortrag die Zeitlichkeit kriegerischer Gewalt, die moralische Produktion des Krieges sowie seine Globalisierung thematisiert werden. Als Grundlage dieser Thematisierungen dienen phänomenologische Forschungen zu Kriegen in Uganda, Serbien und Deutschland.

Grab eines ptolemäischen Prinzen auf Zypern identifiziert?

In Paphos, im Südwesten Zyperns, glauben Wissenschaftler das Grab eines 12-jährigen ptolemäischen Prinzen identifiziert zu haben. In dem Grab soll Ptolemaios Eupator, Sohn von Ptolemaios VI. Philometer und Kleopatra II., bestattet worden sein, der wahrscheinlich für eine kurze Zeit als Co-Regent seines Vaters regierte. Nur zwei Jahre nachdem er seinen Rang erhielt, starb der junge […]

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Akademievorlesungen Sommer 2017<br /> Gravitationswellen – ein neues Fenster ins Universum

an unterschiedlichen Orten in Hamburg

Die Entdeckung von Gravitationswellen am 14. September 2015 stellt einen Durchbruch in den Wissenschaften dar: 100 Jahre nach Einsteins Vorhersage wurde nachgewiesen, dass die beschleunigte Bewegung von Massen zu kleinen Veränderungen der Raumzeit führt, die sich wellenartig mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Dies zeigt, dass Raum und Zeit dynamisch durch Massen bestimmt werden, entsprechend den Gesetzen der Allgemeinen Relativitätstheorie. Ebenso bemerkenswert ist der Ursprung des beobachteten Gravitationswellensignals – die Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher vor 1,3 Milliarden Jahren, was einem Zehntel des Alters unseres Universums entspricht.
 
Die Entdeckung von Gravitationswellen ist ein Erfolg vieler Jahre theoretischer und experimenteller Forschung. Zunächst musste zweifelsfrei geklärt werden, ob Gravitationswellen tatsächlich eine Vorhersage von Einsteins Relativitätstheorie sind. Von großer Bedeutung war ebenfalls der Fortschritt im Verständnis Schwarzer Löcher, die als kompakte, massereiche Objekte ideale Quellen für Gravitationswellen sind. Entscheidend waren dann jedoch die Initiative und der Erfindungsreichtum der Experimentalphysiker, die zur Entwicklung des Laserinterferometers LIGO führten, mit dem nach 30 Jahren Forschungsarbeit der Nachweis der Gravitationswellen gelang.
 
Die Entdeckung von Gravitationswellen öffnet ein neues Fenster, durch das im Prinzip auch die Anfangsphase des Universums beobachtbar wird. Ein Relikt dieser Frühphase ist ein Gravitationswellenhintergrund, der den Raum erfüllt, ähnlich der elektromagnetischen kosmischen Hintergrundstrahlung. Die Gravitationswellen des frühen Universums müssen allerdings noch sichtbar gemacht werden, was eine große wissenschaftliche Herausforderung für die Zukunft darstellt.
 
Veranstaltungsorte:
Baseler Hof Säle, Esplanade 15, 20354 Hamburg.
(Rollstuhlgeeigneter Zugang über Esplanade 16.)
Handwerkskammer Hamburg, Holstenwall 12, 20355 Hamburg
(Rollstuhlgeeigneter Zugang über die Tiefgarage, Bei Schuldts Stift 3)
 
Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung wird gebeten unter www.awhamburg.de/veranstaltungen
 
Termine, Themen, Referenten
 
Donnerstag, 20. April 2017, 19:00 Uhr – Baseler Hof Säle
Prof. Dr. Jürgen Renn, Berlin
Einsteins Gravitationswellen und die wechselvolle Geschichte der Relativitätstheorie
Der Vortrag behandelt die Geschichte der Gravitationswellen von der Aufstellung der allgemeinen Relativitätstheorie durch Albert Einstein im Jahre 1915 bis zu ihrem direkten Nachweis 100 Jahre später. Im Zentrum stehen nicht zu sehr die Experimentaltechniken als vielmehr die theoretischen Entwicklungen, die diesen Nachweis erst möglich gemacht haben. Die ursprüngliche Form der Relativitätstheorie ließ viele grundsätzliche Fragen offen. Auch der langanhaltende Streit über die Existenz von Gravitationswellen war nicht allein ein Problem des experimentellen Nachweises, sondern eine Frage der physikalischen Interpretation der Theorie. Der Vortrag zeigt, wie sich diese Interpretation im Laufe der Jahre geändert hat, und wie die allgemeine Relativitätstheorie von einem Flickwerk von Einzelresultaten schließlich zu einem umfassenden begrifflichen Rahmen ausreifte, in dem Konzepte wie Gravitationswellen und Schwarze Löcher eine allgemein akzeptierte physikalische Bedeutung erhielten.
 
Donnerstag, 18. Mai 2017, 19:00 Uhr – Handwerkskammer Hamburg
Prof. Dr. Dr. h. c. Bernard Schutz, Potsdam
Schwarze Löcher im Universum
Am 14. September 2015 haben die Gravitationswellendetektoren des
Laser-Interferometer-Gravitationswellen-Observatoriums (LIGO) zum ersten Mal direkte Signale von einem Paar Schwarzer Löcher erhalten. Zwar war die Existenz tausender “Löcher” seit langem bekannt, aber diese waren schwarz – und stumm. Das 2015 entdeckte Paar hat geflüstert, “wir verschmelzen”. Seitdem wurden weitere Paare Schwarzer Löcher entdeckt, viel mehr als erwartet, und viel massiver als erwartet. Diese revolutionäre Entdeckung wirft neue Fragen auf, und wir können gespannt darauf sein, was wir von neuen Daten und zukünftigen Detektoren noch lernen werden.
 
Donnerstag, 15. Juni 2017, 19:00 Uhr – Handwerkskammer Hamburg
Prof. Dr. Karsten Danzmann, Hannover
Gravitationswellenastronomie: Wir können das dunkle Universum hören!
Seit Tausenden von Jahren schauen wir das Universum mit unseren Augen an. Aber über 99% des Universums sind dunkel und werden niemals mit elektromagnetischen Wellen beobachtet werden. Seit dem 14. September 2015 ist alles anders: Gravitationswellen wurden entdeckt! Wir haben ein neues Sinnesorgan bekommen und können endlich die dunkle Seite des Universums hören. Die ersten Töne, die wir hörten, stammten von völlig unerwartet schweren Schwarzen Löchern. Und niemand weiß, welche anderen dunklen Geheimnisse dort draußen noch auf uns warten.
 
Donnerstag, 29. Juni 2017, 19:00 Uhr – Baseler Hof Säle
Prof. Dr. Arthur Hebecker, Heidelberg
Gravitationswellen und der Ursprung des Universums
Die beobachtete Expansion des Universums legt nahe, dass es mit einem Urknall oder „Big Bang“ begann. Diese einfache Theorie macht aber einige falsche Vorhersagen. Um das zu korrigieren, nimmt man eine frühe Phase extrem schneller Ausdehnung, die kosmologische Inflation, an. Die Messung von Gravitationswellen kann solche Modelle überprüfen. Diese Zusammenhänge sollen im Vortrag erklärt werden.

Akademievorlesungen Sommer 2017<br /> Gravitationswellen – ein neues Fenster ins Universum

an unterschiedlichen Orten in Hamburg

Die Entdeckung von Gravitationswellen am 14. September 2015 stellt einen Durchbruch in den Wissenschaften dar: 100 Jahre nach Einsteins Vorhersage wurde nachgewiesen, dass die beschleunigte Bewegung von Massen zu kleinen Veränderungen der Raumzeit führt, die sich wellenartig mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Dies zeigt, dass Raum und Zeit dynamisch durch Massen bestimmt werden, entsprechend den Gesetzen der Allgemeinen Relativitätstheorie. Ebenso bemerkenswert ist der Ursprung des beobachteten Gravitationswellensignals – die Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher vor 1,3 Milliarden Jahren, was einem Zehntel des Alters unseres Universums entspricht.
 
Die Entdeckung von Gravitationswellen ist ein Erfolg vieler Jahre theoretischer und experimenteller Forschung. Zunächst musste zweifelsfrei geklärt werden, ob Gravitationswellen tatsächlich eine Vorhersage von Einsteins Relativitätstheorie sind. Von großer Bedeutung war ebenfalls der Fortschritt im Verständnis Schwarzer Löcher, die als kompakte, massereiche Objekte ideale Quellen für Gravitationswellen sind. Entscheidend waren dann jedoch die Initiative und der Erfindungsreichtum der Experimentalphysiker, die zur Entwicklung des Laserinterferometers LIGO führten, mit dem nach 30 Jahren Forschungsarbeit der Nachweis der Gravitationswellen gelang.
 
Die Entdeckung von Gravitationswellen öffnet ein neues Fenster, durch das im Prinzip auch die Anfangsphase des Universums beobachtbar wird. Ein Relikt dieser Frühphase ist ein Gravitationswellenhintergrund, der den Raum erfüllt, ähnlich der elektromagnetischen kosmischen Hintergrundstrahlung. Die Gravitationswellen des frühen Universums müssen allerdings noch sichtbar gemacht werden, was eine große wissenschaftliche Herausforderung für die Zukunft darstellt.
 
Veranstaltungsorte:
Baseler Hof Säle, Esplanade 15, 20354 Hamburg.
(Rollstuhlgeeigneter Zugang über Esplanade 16.)
Handwerkskammer Hamburg, Holstenwall 12, 20355 Hamburg
(Rollstuhlgeeigneter Zugang über die Tiefgarage, Bei Schuldts Stift 3)
 
Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung wird gebeten unter www.awhamburg.de/veranstaltungen
 
Termine, Themen, Referenten
 
Donnerstag, 20. April 2017, 19:00 Uhr – Baseler Hof Säle
Prof. Dr. Jürgen Renn, Berlin
Einsteins Gravitationswellen und die wechselvolle Geschichte der Relativitätstheorie
Der Vortrag behandelt die Geschichte der Gravitationswellen von der Aufstellung der allgemeinen Relativitätstheorie durch Albert Einstein im Jahre 1915 bis zu ihrem direkten Nachweis 100 Jahre später. Im Zentrum stehen nicht zu sehr die Experimentaltechniken als vielmehr die theoretischen Entwicklungen, die diesen Nachweis erst möglich gemacht haben. Die ursprüngliche Form der Relativitätstheorie ließ viele grundsätzliche Fragen offen. Auch der langanhaltende Streit über die Existenz von Gravitationswellen war nicht allein ein Problem des experimentellen Nachweises, sondern eine Frage der physikalischen Interpretation der Theorie. Der Vortrag zeigt, wie sich diese Interpretation im Laufe der Jahre geändert hat, und wie die allgemeine Relativitätstheorie von einem Flickwerk von Einzelresultaten schließlich zu einem umfassenden begrifflichen Rahmen ausreifte, in dem Konzepte wie Gravitationswellen und Schwarze Löcher eine allgemein akzeptierte physikalische Bedeutung erhielten.
 
Donnerstag, 18. Mai 2017, 19:00 Uhr – Handwerkskammer Hamburg
Prof. Dr. Dr. h. c. Bernard Schutz, Potsdam
Schwarze Löcher im Universum
Am 14. September 2015 haben die Gravitationswellendetektoren des
Laser-Interferometer-Gravitationswellen-Observatoriums (LIGO) zum ersten Mal direkte Signale von einem Paar Schwarzer Löcher erhalten. Zwar war die Existenz tausender “Löcher” seit langem bekannt, aber diese waren schwarz – und stumm. Das 2015 entdeckte Paar hat geflüstert, “wir verschmelzen”. Seitdem wurden weitere Paare Schwarzer Löcher entdeckt, viel mehr als erwartet, und viel massiver als erwartet. Diese revolutionäre Entdeckung wirft neue Fragen auf, und wir können gespannt darauf sein, was wir von neuen Daten und zukünftigen Detektoren noch lernen werden.
 
Donnerstag, 15. Juni 2017, 19:00 Uhr – Handwerkskammer Hamburg
Prof. Dr. Karsten Danzmann, Hannover
Gravitationswellenastronomie: Wir können das dunkle Universum hören!
Seit Tausenden von Jahren schauen wir das Universum mit unseren Augen an. Aber über 99% des Universums sind dunkel und werden niemals mit elektromagnetischen Wellen beobachtet werden. Seit dem 14. September 2015 ist alles anders: Gravitationswellen wurden entdeckt! Wir haben ein neues Sinnesorgan bekommen und können endlich die dunkle Seite des Universums hören. Die ersten Töne, die wir hörten, stammten von völlig unerwartet schweren Schwarzen Löchern. Und niemand weiß, welche anderen dunklen Geheimnisse dort draußen noch auf uns warten.
 
Donnerstag, 29. Juni 2017, 19:00 Uhr – Baseler Hof Säle
Prof. Dr. Arthur Hebecker, Heidelberg
Gravitationswellen und der Ursprung des Universums
Die beobachtete Expansion des Universums legt nahe, dass es mit einem Urknall oder „Big Bang“ begann. Diese einfache Theorie macht aber einige falsche Vorhersagen. Um das zu korrigieren, nimmt man eine frühe Phase extrem schneller Ausdehnung, die kosmologische Inflation, an. Die Messung von Gravitationswellen kann solche Modelle überprüfen. Diese Zusammenhänge sollen im Vortrag erklärt werden.

Die Sklaven von Lagos

Das Forschungsprojekt Der Hafen der portugiesischen Stadt Lagos war im 15. Jahrhundert Anlaufpunkt für Sklavenschiffe aus Afrika, und von dort aus wurden die Menschen in Portugal und Europa weiter verteilt. Bei einer Notgrabung auf einem für den Bau eines unterirdischen Parkhauses vorgesehenen Gebiet im außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern gelegenen Ortsteil Valle da Gafaria entdeckten Archäologen im Jahr 2009 zwei menschliche Begräbnisstätten: eine gehörte zu einem Leprosorium, eine zweite war vermischt mit einer sechs Meter dicken Schicht städtischen Abfalls aus dem 15. bis 17. Jahrhundert. Sie enthielt 158 menschliche Skelette, darunter 107 Erwachsene, 49 Heranwachsende und zwei Personen unbestimmbaren Alters. Zahlreiche Hinweise sprachen dafür, dass die hier Bestatteten afrikanische Sklaven waren: Die Menschen waren teilweise gefesselt, viele trugen Gegenstände afrikanischer Herkunft wie Ringe und Halsketten und hatten absichtlich veränderte Zähne. Alle Personen waren ohne Bestattungsriten in einer Abfallgrube beerdigt worden. Erste morphometrische und genetische Analysen belegten die afrikanische Abstammung der in Valle da Gafaria bestatteten Personen. Eine AMS C14-Untersuchung datierte den Beginn der Bestattungen auf die Zeit zwischen 1420 und 1480 – und somit zeitgleich zu den ersten historischen Verweisen auf die Ankunft von Schiffen mit afrikanischen Sklaven in Lagos.
Innerhalb Portugals ist der Fund von Valle da Gafaria einzigartig, und auch weltweit sind nur wenige Sklavenfriedhöfe bekannt, die noch dazu alle in der Neuen Welt angesiedelt sind und deutlich später angelegt wurden. Ziel eines Forschungsvorhabens von Dr. Maria Teresa Ferreira ist es, die in Lagos aufgefundenen Skelette umfassend mit den Methoden der Bioarchäologie zu untersuchen und das Leben und Sterben der in Valle da Gafaria beerdigten Menschen zu dokumentieren. Leitfragen beziehen sich zum einen auf die Bestimmung des jeweiligen biologischen Profils (Alter, Geschlecht, Herkunft, Gestalt), die Erhebung der Paläodemographie des gesamten Fundes und auf die Untersuchung von Migrationsbewegungen sowie Wachstums- und Entwicklungsfaktoren. Paläopathologische Analysen sollen Hinweise auf Krankheiten und somit auch auf Ernährung, Aktivitätsmuster, Lebensbedingungen und durch Gewalt und Misshandlungen vor und nach dem Tod entstandene Traumata geben. Die Sammlung von Lagos bietet die Gelegenheit, über die zur Verfügung stehenden historischen Quellen hinaus mehr über die früheste Phase des transatlantischen Handels mit Sklaven in der Frühen Neuzeit zu erfahren. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen zum einen in Fachzeitschriften veröffentlicht und zum anderen bei nationalen und internationalen wissenschaftlichen Konferenzen vorgestellt werden.