Planet History

Tag: 2. Juli 2017

Erinnerungsbilder 2: das Campari-Tram

Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1013 1-772 1. Foto Hans Bertolf Es war die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, die Wirtschaft erholte sich auch in Basel langsam und die Werbung hielt mehr und mehr in der Stadt Einzug. So auch auf den Drämmli. Im Jahr 1955 fuhr die Getränkemarke «Campari Soda» mit einem Werbetram durch Basel.  Haben…

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Schönheit des Mediums

So schön können Fotografien sein … Nicht weil sie Schönes abbilden, sondern weil der Bildträger selbst eine faszinierende Ästhetik birgt. Das machen die Fotografien von Christian Knoerr in der Mai-Ausgabe von uninova augenfällig. Er hat für das Dossier «Bild und Freiheit» Fotografien aus dem Staatsarchiv fotografiert, als zerbrechliche, durchscheinende, fragmentarische Objekte. Ohne Worte begreift man:…

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Aby Warburgs „Serendipity“: von Zufall und Weisheit im Labyrinth der Bibliothek

Vortrag von Andreas Beyer anlässlich des Sommerfests der Gerda Henkel Stiftung

Die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg in London gehört heute zu den Zentren der internationalen Humanismusforschung sowie der Forschung zum Nachleben der Antike. Entstanden war sie nach dem Ersten Weltkrieg aus der Liebe ihres Gründers Aby Warburg für das Buch. Schon als Jugendlicher hatte der erstgeborene Sohn der Bankiersfamilie Warburg seine Leidenschaft fürs Lesen entdeckt, der er sich ein Leben lang verschreiben sollte. Der Ort, an dem Buch und Lesen genuin zusammentrafen, war damals die Bibliothek, die fortan Warburgs Wirken bestimmte. Ihm schwebte dabei der Aufbau einer Bibliothek vor, deren Struktur sich vom Prinzip der Serendipität (Serendipity) leiten ließ: dem glücklichen Zufall, genauer: dem gelenkten Zufall. Wie diese Paradoxie zu verstehen ist, davon handelt der Vortrag des Kunsthistorikers Prof. Dr. Andreas Beyer, den er anlässlich des Sommerfests der Gerda Henkel Stiftung gehalten hat. Begrüßt und vorgestellt wird er von Dr. Michael Hanssler, dem Vorsitzenden des Vorstands der Gerda Henkel Stiftung.

VÖBBLOG TOP 20 im Juni 2017

11.319 total views im Juni 2017. Im Juni 2017 gab es 93 Beiträge. Die beliebtesten 20 direkt – und nicht via Einstiegsseite – angesteuerten Posts (ohne Stellenanzeigen) waren Ö1-Dimensionen: Das neue Selbstverständnis öffentlicher Bibliotheken (Ö1: 12.06.2017, 19:05) OÖLB: „Österreich-Ungarns letzter Krieg 1914-1918“ online … Weiterlesen

Abstract zum Vortrag von Dr. Thomas Krämer und Alexandra Zilles: Urheberrecht als archivische Herausforderung. Zum Umgang mit den rechtlichen und technischen Dynamiken

Dr. Thomas Krämer und Alexandra Zilles nähern sich in Ihrem Vortrag den Auswirkungen des Urheberechts auf den archivische Alltag und geben Hinweise für die Praxis. Für Archive ist der Umgang mit urheberrechtlichen Fragestellungen häufig mit Unsicherheiten behaftet. Die rechtlichen Rahmenbedingungen … Weiterlesen

Das Herbst-Veranstaltungsprogramm der Luise Büchner-Gesellschaft

Freitag, 8. September ab 17 Uhr Literaturhaus, Kasinostraße 3, 64293 Darmstadt Kulturfest der Vereine in und vor dem Haus Die Luise Büchner-Bibliothek ist an diesem Tag von 17 bis 18 Uhr geöffnet. Infomaterial und Buchgeschenk für Besucherinnen und Besucher Anschließend wird vor dem Haus mit Musik gefeiert. Eintritt frei       Donnerstag, 21. September […]

Audiowalk über den Alten Friedhof in Gießen

Webseite mit dem neuen Audiowalk für den Gießener Alten Friedhof

Vor wenigen Tagen haben Studierende der Fachjournalistik Geschichte ihren neuen Audiospaziergang „Erzählungen vom Tod – Begräbniskultur und Mentalität im Wandel der Zeit“ auf dem Alten Friedhof in Gießen vorgestellt.

Das Projekt ist im letzten Semester an der Justus Liebig Universität entstanden, geleitet von der Historikerin Dr. Eva Maria Gajek und dem Redakteur des Hessischen Rundfunks Kevin Arnold. Zusammengearbeitet haben die Studenten zudem mit einer Produktionsfirma und dem Garten- und Friedhofsamt der Stadt Gießen.

Der Audiowalk ist im Internet veröffentlicht und kann so auch mit Smartphone oder Tablet vor Ort abgerufen werden. In insgesamt zwölf Audios von bis zu sechs Minuten Länge erzählen die Studierenden Geschichten über bekannte Persönlichkeiten der Stadt, aber auch über die Baugeschichte und die Begräbniskultur auf dem Alten Friedhof. Erarbeitet wurden die Beiträge anhand von Dokumenten im Stadtarchiv Gießens, Interviews, zeitgenössischen Berichten und Literatur.

Mit eindrucksvollen Audios, in denen die Erzählstimmen mit unterschiedlichen Klangkulissen hinterlegt sind, werden Geschichte und Gegenwart an Ort und Stelle akustisch erfahrbar. Auch wenn mir beim Ansehen der neuen Internetseite auffiel, dass auf der Seite mit dem Friedhofsplan unter dem Punkt „Stationen des Audiowalks“ nur sieben Audios zu erkennen und anzuklicken sind, und auch wenn ich anfangs verwirrt war, als ich beim Audio „Friedhofssymbolik“ erst einmal etwas über die Figur des Thanatos hörte, aber auf dem Bild einen Engel sah – auf den im Audio später dann noch eingegangen wird, beglückwünsche ich die Studenten zu ihrer gelungenen Arbeit und wünsche mir solche Audiospaziergänge für mehr historische Friedhöfe!

CMG-Lecture on Ancient Medicine | Hippokrates – der Arzt in der Verantwortung

Berlin | Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, 18:00 Uhr

Die „CMG-Lecture on Ancient Medicine“ hat zum Ziel, ausgewählte Themenbereiche der antiken Medizin und ihre aktuelle Relevanz einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Sie findet einmal jährlich statt.
Mit Hippokrates hat ein praktizierender Arzt (der er doch war) zum ersten Mal sein Arbeitsgebiet in Theorie und Praxis in für die Öffentlichkeit zugänglichen Schriften dargelegt. Er hat sich damit in die Verantwortung gestellt. Und in der Tat zeugen die ihm zuzuschreibenden Schriften in hohem Maße von der Verantwortung des Arztes. Das zeigt sich besonders deutlich in dem berühmten Eid, aber auch in den Schriften, die von der natürlichen Ursache aller Krankheiten, von Entdeckung des Patienten als eigenständiger Größe, von der Hinwendung des Arztes zum Menschen unabhängig von Stand und Geschlecht und vom Menschen als Teil der Natur handeln. Von diesem Ethos der Verantwortung zeugen auch nahezu alle nach Hippokrates entstandenen Schriften, die in das Corpus Hippocraticum eingangen sind.
Hellmut Flashar ist emeritierter Professor für Gräzistik an der LMU München. Er war Präsident der Mommsen-Gesellschaft e.V. und ist korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und des Deutschen Archäologischen Instituts. 1994 wurde ihm für seine wissenschaftlichen Verdienste das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Eine Anmeldung bis zum 05.07. ist erforderlich. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

Buch: Die ersten Christen in Rom

Im Buch Die ersten Christen Roms (Palm Verlag) schildert der Theologe Bernd Kollmann die bescheidenen Ursprünge und den steinigen Aufstieg der christlichen Gemeinde im antiken Rom. Der betrachtete Zeitraum erstreckt sich hierbei hauptsächlich von der Herrschaft des Kaisers Tiberius bis zum Pontifikat Leos des Großen im 5. Jahrhundert n. Chr.
Bereits zu Beginn der Ausführungen wird deutlich, dass die Geschichte der allerersten Christen Roms untrennbar mit jener der dort lebenden Juden verbunden ist. Lange wurde nämlich zwischen diesen beiden Gruppen von der römischen Staatsgewalt keine Unterscheidung gemacht; vielmehr galten die Christen in den Augen der Kaiser Tiberius, Caligula und Claudius lediglich als eine weitere jüdische Splittergruppe. Die moderne Forschung spricht hier zurecht von Judenchristen, da diese überwiegend dem Judentum entstammten und sich dessen religiösen Gebräuchen noch sehr stark verpflichtet fühlten; man ließ beispielsweise die Söhne beschneiden und besuchte z.T. weiterhin die Synagoge. Doch nicht zuletzt wegen den mehrfach befohlenen Ausweisungen zigtausender Juden aus Rom – zu denen eben auch Judenchristen gezählt wurden – verschob sich die Zusammensetzung der christlichen Gemeinde zusehends hin zu solchen Christen, die ihre Wurzeln nicht im Judentum, sondern in anderen Religionen, wie etwa dem römischen Staatskult, hatten. Dadurch verloren jüdische Gebräuche – z.B. die Beschneidung – innerhalb des Christentums rasch an Bedeutung. 
Die ersten Christen Roms waren – wie der Autor sehr anschaulich schildert – nicht zentral organisiert, sondern in Hausgemeinden, die oft nur aus wenigen Mitgliedern bestanden und untereinander einen eher lockeren Kontakt pflegten; Gottesdienste wurden vor allem in diesen kleinen, überschaubaren Kreisen gefeiert. Manch interessante Information dazu findet sich im Römerbrief des Paulus, wo sogar die Bezeichnungen mehrerer dieser Hausgemeinden genannt werden.
Neben Paulus, der mit großer Wahrscheinlichkeit selbst Rom besucht hatte, zählt Petrus zu den bedeutendsten Personen des frühen Christentums. An der Frage, ob auch er in Rom war, scheiden sich aber bis heute die Geister. Der (evangelische) Buchautor kommt jedoch aufgrund mehrer Indizien zu dem Schluss, dass die Anwesenheit des Petrus in Rom nicht unwahrscheinlich ist – was wiederum die historische Legitimation der Päpste rettet, da sich diese als Bischöfe Roms in der direkten Nachfolge des Apostels Petrus sehen. 
Die frühen Christen hatten an Problemen keinen Mangel. Neben den Querelen mit ihren jüdischen Konkurrenten wandte sich unter Kaiser Nero plötzlich auch die römische Staatsmacht gezielt gegen sie. Nach dem Brand von Rom, den man ihnen in die Schuhe schob, kam es zu den ersten großangelegten Christenverfolgungen in der Geschichte. Diese endeten mit der Hinrichtung von Tausenden. Zwar erließ Nero interessanterweise kein gezielt gegen Christen gerichtetes Gesetz, allerdings hatte er mit den von ihm angeordneten Hinrichtungen einen bösen Präzedenzfall geschaffen, der noch bis ins frühe 4. Jahrhundert unzählige Male Nachahmung finden sollte.
Neben äußeren Feinden waren es zusehends interne Auseinandersetzungen, welche die Christen Roms auf die Probe stellten. Immer wieder wurden Gegenkirchen gegründet, die zum Teil einen immensen Zulauf hatten. Mehrere der abweichlerischen Kirchengründer, die recht unterschiedliche Vorstellungen vom einzig wahren Christentum hatten, werden vom Buchautor näher unter die Lupe genommen. Darunter Markion, Donatus, Arius, Nestor, Eutyches usw. Spannend fand ich dabei, wie auch die Vertreter der noch schwachen Mainstream-Kirche (eine ‚Amtskirche‘ gab es damals noch nicht) ihre Ansichten in Streitfragen immer wieder änderten. Das frühe Christentum, das wird dem Leser klar, war eine vergleichsweise pluralistische Religion, in der erst lange und mühsam um eine einheitliche Lehrmeinung gerungen werden musste. Und wer weiß, wohin sich all das hätte entwickeln können, wenn nicht die römische Staatsmacht ab dem 4. Jahrhundert das Christentum zunehmend vereinnahmt hätte.

Fazit: Die ersten Christen in Rom ist ein aus meiner Sicht erstaunlich kurzweiliges Buch. Ein potentiell zähes religiöses Thema wurde hier vom Theologen Bernd Kollmann in abwechslungsreicher, sachlicher, leicht verständlicher und gut strukturierter Form aufbereitet. Man muss kein gläubiger Christ sein, um den reichhaltig illustrierten Schilderungen mit Interesse folgen zu können. 

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Weiterführende Informationen:

Archive gegen #FakeNews

FakeNews machen derzeit einen großen Wirbel in den Medien. Um weiterhin bzw. wieder Glaubwürdig zu wirken, hat z.B. die ARD mit dem tagesschau.faktenfinder  ein Projekt gestartet, mit welchem durchaus investigativ vorgegangen und ausführlicher recherchiert wird. Deshalb tauchen diese Meldungen nicht mit den normalen Online-Artikeln oder der Tagesschau auf. Ausführlich recherchieren und die richtigen Quellen verwenden…..da kommt man irgendwann auf gewisse Informationsspeicher, u.a. auch Archive. Darauf ist auch das Archiv des Liberalismus gekommen. In einem kurzen Video hat der Leiter des Archivs, Dr. Ewald Grothe, … Archive gegen #FakeNews weiterlesen

Abstract zum Vortrag von Dr. Mark Alexander Steinert: Stand von Wissenschaft und Technik. Faktische Verrechtlichung von DIN- (oder ISO-) Normen im Rahmen der freien Beweiswürdigung des Gerichts

Im Bereich der Bestandserhaltung und Sicherung von Archivgut spielen Normen eine große Rolle. Dr. Mark Alexander Steinert untersucht, wie bindend diese Normen sind und ob ihre Missachtung rechtliche Konsequenzen haben könnte. Archivare stellen immer wieder fest, dass ihr Arbeitsgebiet und … Weiterlesen