http://www.presseocean.fr/actualite/exclusif-le-reliquaire-du-coeur-danne-de-bretagne-retrouve-a-saint-nazaire-21-04-2018-268983
Die Museumsdiebe, die auch Münzen entwendeten, waren offenbar nur auf den Goldwert aus:
https://www.muenzenwoche.de/de/page…
Tag Archive for Kulturgut
Archivalia
Silberschatz mit Münzen des einstigen Dänenkönigs Harald Blauzahn (um 910 – 987 n. Chr.) entdeckt
by Klaus Graf •
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Schatz-des-Daenenkoenigs-Blauzahn-entdeckt,blauzahn100.html
Archivalia
Digitalisate zu NS-Kulturgutverlusten
by Klaus Graf •
Linkliste zu Adressbüchern und anderen Quellen:
https://www.kulturgutverluste.de/Webs/DE/Recherche/Erbensuche/Digitalisate/Index.html
Archivalia
Historische Bibliothek der Stadt Rastatt
by Klaus Graf •
Die Historische Bibliothek der Stadt Rastatt https://t.co/AiepK7cA2t via @hypothesesorg
— bibliotheca.gym (@BibAltonensis) 15. April 2018
Archivalia
Kulturgutschutz für die Hamburger Commerzbibliothek
by Klaus Graf •
Eine Zerschlagung der traditionsreichen Hamburger Commerzbibliothek (wir berichteten im Dezember 2017) ist schwieriger geworden. In der WELT vom 1. März 2018 liest man: „Bei der Plenarsitzung ging es auch um die Commerzbibliothek, die älteste Wirtschaftsbibliothek der Welt. Das Kammerpräsidium will … Weiterlesen →
Archivalia
Girolamini und die Folgen: 20.000 Bücher bei Dell’Utri beschlagnahmt
by Klaus Graf •
http://milano.repubblica.it (Meldung von 2015 aktuell bei HCK)
Archivalia
Die Rettung der Manuskripte von Timbuktu
by Klaus Graf •
Das Libreas-Blog bespricht: Joshua Hammer (2016). The Bad-Ass Librarians of Timbuktu: and their race to save the world’s most precious manuscripts. Leider ist die Rezension von Karsten Schuldt sprachlich nicht sonderlich gelungen.
Archaeologik
Kulturgut in Syrien und Irak (Februar und März 2018)
by Rainer Schreg •
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Mari, Tell mit Schutzdach 1993 (Foto: M. Scholz) |
Daesh-Zerstörungen in Mari
Tell Hariri an der Grenze zum Irak war lange Zeit im Machtgebiet des Daesh, jetzt liegen erste Beobachtungen nach deren Vertreibung vor. Die syrische Alterumsbehörde postete Bilder der Zerstörungen. Offenbar wurde die Fundstelle systematisch umgegraben, die Mauern des Palastes von Mari (s. Wikipedia), im 3. und 2. Jahrtausend v.Chr. Mittelpunkt eines wichtigen mesopotamischen Reiches wurden systematisch untergraben. Das Schutzdach, mit dem das langjährigen archäologische Grabungsareal geschützt worden war, ist eingestürzt.
- En Syrie, le plus ancien palais de l’humanité détruit par l’organisation Etat islamique. LeMonde (29.3.2018). – http://www.lemonde.fr/culture/article/2018/03/29/en-syrie-le-plus-ancien-palais-de-l-humanite-detruit-par-l-organisation-etat-islamique_5278308_3246.html
- تقييم الاضرار التي اصابت موقع ماري الاثري . DGAM (27.3.2018). – http://www.dgam.gov.sy/?d=239&id=2386
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Mari, Tell mit Schutzdach 1993 (Foto: M. Scholz) |
Die Fundstelle ist wegen ihres Keilschriftenarchivs sowie einiger exzeptionelle Funde, von denen sich einige heute im Louvre befinden, bekannt. Es ist anzunehmen, dass sich die Plünderer hier Funde versprochen haben, die bei Sammlern im Ausland begehrt sind. Es ist weiters anzunehmen, dass die Raubgräber ihre Ware inzwischen an Zwischenhändler verkauft haben und dabei an Daesh „Steuern“ bezahlt haben. Es dürfte Jahre dauern, bis die Funde irgendwo auf dem Markt auftauchen.
Zu vermerken ist, dass Daesh mit dieser Fundstelle, die auf der Tentativliste der UNESCO steht, keine Propaganda betrieben hat.
Die türkische Offensive in Nordsyrien
Das militärische Eingreifen der Türkei im Norden Syriens hat dem ehemaligen Bürgerkrieg in Syrien eine neue Dimension gegeben. Neben den zivilen Menschenopfern und den Angriffen auch auf zivile Einrichtungen in Afrin stehen auch die Angriffe auf archäologische Fundstellen in einem bemerkenswerten Gegensatz zu den Beteuerungen der Türkei, nur Terroristen zu verfolgen.
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Nordbasilika in Brad (Foto: Hani Simo [CC BY 2.0] via WikimediaCommons [Version v. 27.3.2011]) |
Am 22.3. melden Quellen aus dem Umfeld des Assad-Regimes wie auch die syrische Altertumsbehörde Bombenangriffe auf die byzantinische Siedlung Brad, 15 km südlich von Afrin. Sie ist die nördlichste der Totenstädte, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.
- Turkish aggression destroys the archaeological site of Brad in Afrin. DGAM (22.3.2018). – http://dgam.gov.sy/index.php?d=314&id=2384
- Turkish warplanes destroy Brad archaeological site in Afrin. SANAA (22.3.2018). – https://sana.sy/en/?p=131468
- Turkish airstrikes ‚damaged ancient Christian site‘ in Syria. The New Arab (23.3.2018). – https://www.alaraby.co.uk/english/news/2018/3/23/turkish-airstrikes-damaged-ancient-christian-site-in-syria
Weitere Meldungen zu den türkischen Zerstörungen in Ain Dara
- http://www.sueddeutsche.de/kultur/krieg-in-nordsyrien-kulturgut-zerstoert-1.3846685
- https://voiceofpeopletoday.com/turkish-forces-destroy-parts-ancient-ain-dara-temple-afrin-photos-video/
- https://relay.nationalgeographic.com/proxy/distribution/public/amp/2018/01/syria-temple-ain-dara-destroyed-archaeology
- Ein Bericht von ASOR: Special Report: Current Status of the Tell Ain Dara Temple. ASOR (2.3.2018). – http://www.asor-syrianheritage.org/special-report-tell-ain-dara-temple/
Schadensmeldungen
- Damage Newsletter (15.2.2018)
- Damage Newsletter (27.2.2018)
- Damage Newsletter (12.3.2018)
- Damage Newsletter (29.3.2018)
- ASOR Report Januar 2018
Mosul
Abbrucharbeiten nach Daesh in Mosul:
Impressionen aus Mossul:
- https://www.facebook.com/groups/858813217464395/permalink/1917517474927292/ mit einem Hinweis darauf, dass auch Monate nach der Rückeroberung noch immer unbestattete Tote in den Trümmern liegen.
Zustand des Aleppo Museums
Raubgrabungen & Antikenhehlerei
- Archäologische Funde: Illegaler Handel aus Syrien. BlastingNews (21.2.2018). – https://de.blastingnews.com/panorama/2018/02/archaologische-funde-illegaler-handel-aus-syrien-002381345.html
- Siria, un patrimonio culturale ancora a rischio. Il racconto di Ghiath Rammo ArtTribune (28.1.2018) (italien.). – http://www.artribune.com/dal-mondo/2018/01/siria-patrimonio-culturale-ghiath-rammo/
- It’s Disturbingly Easy to Buy Iraq’s Archeological Treasures. The Atlantic (19.3.2018). – https://www.theatlantic.com/international/archive/2018/03/iraq-war-archeology-invasion/555200/
- Assyrian Archaeological Site in North Iraq Looted. Assyrian International News Agency (5.3.2018). – http://www.aina.org/news/20180305153134.htm und auf rudaw.net mit Video:- http://www.rudaw.net/english/kurdistan/050320186?keyword=Assyrian
- Suspected Traders of Ancient Art Linked to Islamic State Are Detained. Wall Street Journal (30.3.2018). – https://www.wsj.com/articles/spanish-police-detain-two-men-suspected-of-selling-antiquities-linked-to-islamic-state-1522327053
- Trafic d’art et terrorisme: L’enquête de Paris Match rebondit en Espagne. ParisMatch (29.3.2018). – https://parismatch.be/actualites/132038/trafic-dart-et-terrorisme-lenquete-de-paris-match-rebondit-en-espagne
Verdachtsfälle gab es aber schon zuvor:
Tagung der UNESCO in Paris mit dem (wahrscheinlich vergeblichen) Versuch, den Kunsthandel in die Maßnahmen gegen Antikenhehlerei und Raubgrabungen einzubinden
Artikel
- Neil Brodie & Isber Sabrine (2017) The Illegal Excavation and Trade of Syrian Cultural Objects: A View from the Ground. Journal of Field Archaeology, 43:1, 74-84, DOI: 10.1080/00934690.2017.1410919
Restaurierung & Wiederaufbau
Aleppo
Restaurierung der Omayaden-Moschee in Aleppo:
Palmyra
Buchpublikation:
- M. Silver/G. Fangi/A. Denker, Reviving Palmyra in multiple dimensions. Images, ruins and cultural memory (2017). – ISBN 978-184995-296-5
Irak
UNESCO-Statement zum Wiederaufbau im Irak:
Mosul
Neben den Meldungen über Trümmer und Tote – während noch die Leichen in den Straßen liegen – gibt es auch solche zu ersten Restaurierungen.
- https://en.unesco.org/news/reviving-spirit-mosul
- https://en.unesco.org/news/unesco-launches-flagship-initiative-revive-spirit-mosul
- Two Ancient Statues Have Been Reconstructed In Mosul Using 3D-Modelling. Wonderful Engineering (Ende Februar/ Anf. März 2018)). – http://wonderfulengineering.com/using-3d-modelling-two-ancient-statues-reconstructed-sent-mosul/
Resonanz
Diskussion in Wien:
Auswirkungen des deutschen Kulturgutschutzgesetzes:
- Syrische Raubkunst in Deutschland. mdr Fakt (20.2.2018). – https://www.mdr.de/investigativ/blutantiken-syrien-raubkunst-deutschland-100.html
- T.E. Schmidt, Kulturgutschutzgesetz ohne Grundlage? WeltKunst (23.2.2018). – https://www.weltkunst.de/kunsthandel/2017/02/kulturgutschutzgesetz-ohne-grundlage zweifelt die Bedeutung des Antikenhandels für die Finanzierung des Daesh an, da bisher kaum Objekte auf dem Markt nachgewiesen werden könnten. Er übergeht dabei aber die Erkenntnisse über die Strukturen des Handels, der mit seinem Lizenzierungssystem Daesh sofortige Einnahmen gewährt hat, während die Funde zur Einschleusung auf den vermeintlich legalen Markt noch einige Jahre bei Zwischenhändlern deponiert liegen werden – so wie man das mit Raubkunst der 1978 entmachteten Roten Khmer aus Kambodscha kennt, deren Beute zum Teil erst jetzt auf dem Kunstmarkt landet. Die zunehmenden Raubgrabungslöcher sind auch kaum weg zu diskutieren.
Kunst in London
- Fourth plinth: how a winged bull made of date syrup cans is defying Isis. The Guardian (26.3.2018). – https://www.theguardian.com/artanddesign/2018/mar/26/michael-rakowitz-invisible-enemy-should-not-exist-fourth-plinth-winged-bull-date-syrup-cans-defying-isis
- http://www.zeit.de/news/2018-03/28/babylonischer-schutzdaemon-auf-dem-trafalgar-square-180328-99-673672
Schulung für syrische Museumsmitarbeiter in Beirut durch HTW Berlin
Literatur
- T.G. Weiss – N. Connelly, Cultural Cleansing and Mass Atrocities Protecting Cultural Heritage in Armed Conflict Zones (Los Angeles: J-P. Getty Trust 2017). – http://www.getty.edu/publications/pdfs/CulturalCleansing_Weiss_Connelly.pdf
-
Neil Brodie & Isber Sabrine (2017) The Illegal Excavation and Trade of Syrian Cultural Objects: A View from the Ground. Journal of Field Archaeology, 43:1, 74-84, DOI: 10.1080/00934690.2017.1410919
Links

- Fünf Jahre Syrienberichte. Archaeologik (4.5.2017)
– Stand April 2017
Dank an diverse Kollegen für Hinweise.
Archaeologik
Zerstörung in gutem Glauben – ländliche Kirchen in Südserbien
by Rainer Schreg •
An einem trüben Nachmittag im Juli 2014 war ein Team des RGZM im Rahmen des Forschungsprojektes mit serbischen Kollegen unterwegs, die Siedlungslandschaft in Spätantike und Frühmittelalter im das Umland der frühbyzantinischen Stadt Caričin Grad/ Iustin…
Archaeologik
Alles gut!? Der Canterbury Diebstahl
by Rainer Schreg •
Bereits Ende Januar wurde das Magazin des Canterbury Archaeological Trust von Einbrechern heimgesucht und rund 1500 Fundstücke wurden gestohlen. Die Meldung ging weltweit durch die Medien. ‚Whirlwind of thievery‘ at Canterbury Archaeological Trust is a…
Archaeologik
Kulturerbe im Jemen: Neuigkeiten aus Taizz und Zabid
by Rainer Schreg •
Beitrag von Stefan Kirchberger Weitgehend unbemerkt geht im Schatten der Kämpfe in Syrien auch der Krieg im Jemen weiter. In erster Linie ist das sicher eine humanitäre Katastrophe, doch auch hier sind Kulturgüter betroffen, die zu den wichtigsten Monu…
Archivalia
Workshop „Klösterliche Handschriften- und Buchverkäufe in der Zwischenkriegszeit“ (17.-20.4.2018, Wien)
by Klaus Graf •
http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=45717
Wichtiger wäre, die Verscherbelungen der letzten Jahre zu dokumentieren …
https://archivalia.hypotheses.org/8199
Archivalia
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste ruft zur Teilnahme am Online-Meldeverfahren auf
by Klaus Graf •
http://www.vda-blog.de/blog/2018/03/12/deutsches-zentrum-kulturgutverluste-ruft-zur-teilnahme-am-online-meldeverfahren-auf/
Archivalia
Millionen deutsche Kulturgüter auf russischem Territorium
by Klaus Graf •
http://www.deutschlandfunk.de/beutekunst-millionen-deutsche-kulturgueter-auf-russischem.2849.de.html?drn:news_id=859346
http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/010/1901045.pdf
Archaeologik
Kulturgutzerstörung als Waffe
by Rainer Schreg •
Helga TurkuThe Destruction of Cultural Property as a Weapon of WarISIS in Syria and Iraq(Cham: Pallgrave Macmillan/Springer 2017)ISBN 9783319572819207 S, 10 Farbabb. 123,04€, als ebook 89,99€ Die Zerstörung von kulturellem Eigentum als Kriegswaff…
Archivalia
Zwei Fürstensammlungen in Greiz zu sehen
by Klaus Graf •
Es geht um Waldburg-Wolfegg und Reuß-Greiz: „Die Sammlungsgeschichte dieser beiden Fürstenhäuser thematisiert ab Samstag die neue Ausstellung im Sommerpalais in Greiz und zeigt anhand von sehenswerten und selten präsentierten Exponaten, wie groß die Unterschiede zwischen den beiden Adelsgeschlechtern waren – … Weiterlesen →
Archivalia
Film über mexikanischen Kunstraub 1985 erhält Berlinale-Preis
by Klaus Graf •
Alonso Ruizpalacios Berlinale-Beitrag „Museo“, der den Silbernen Bären für sein Drehbuch erhielt, basiert auf einem wahren Museumsraub in Mexiko-Stadt. Die Kritiker waren von Film nicht alle begeistert: „Halbgarer Genrebrei“ (Perlentaucher) vs. „ein Film, dessen Handlung mitreißt“ (Monopol-Magazin). Über den Kunstraub … Weiterlesen →
Archivalia
Kolumbianischer Müllmann sammelt Bücher für Bibliotheken
by Klaus Graf •
http://www.taz.de/!5481450/
Hatten wir schon:
https://archivalia.hypotheses.org/63882
Archivalia
Jemens Bürgerkrieg führt zu einem unwiederbringlichen Verlust des kulturellen Erbes
by Klaus Graf •
https://www.nzz.ch/feuilleton/jemens-einziger-schatz-steht-auf-dem-spiel-ld.1355628
Von Sdierkes in der Wikipedia auf Deutsch
(Originaltext: S. Dierkes) – Selbst fotografiert, CC BY-SA 2.0 de, Link
Archivalia
„Wem gehört die Kunst der Kolonialzeit?“ – Rückgabe von afrikanischen Gebeinen und Kulturobjekten
by Ingrid Strauch •
Bauen wir Museen in Afrika!. Von Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hinter einer paywall: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kunst-der-kolonialzeit-bauen-wir-museen-in-afrika-15415223.html Pressemitteilung: Parzinger: „Wir brauchen internationale Regeln“ https://www.preussischer-kulturbesitz.de/news-detail/news/2018/01/25/parzinger-wir-brauchen-internationale-regeln.html Bezieht sich auf: à l’Afrique. Discours devant des étudiants de l’université de Ouagadougou. Emmanuel … Weiterlesen →
Archaeologik
Ein Vorschlag für neue archäologische Denkmalschutzbestimmungen für Österreich
by Rainer Schreg •
Raimund Karl Eine Antwort zu Rainer Schregs Kommentar zu meinem Beitrag „Facharchäologische Argumente gegen die Metallsuche durch Laien“2014 habe ich in einer Facebook-Diskussion einen (durchaus bewusst provokant formulierten) Beitrag über die au…
Archaeologik
Ein Vorschlag für neue archäologische Denkmalschutzbestimmungen für Österreich
by Rainer Schreg •
Raimund Karl Eine Antwort zu Rainer Schregs Kommentar zu meinem Beitrag „Facharchäologische Argumente gegen die Metallsuche durch Laien“2014 habe ich in einer Facebook-Diskussion einen (durchaus bewusst provokant formulierten) Beitrag über die au…
Archaeologik
Rote Liste für den Jemen
by Rainer Schreg •
Bombenangriff auf Sana’a 2016(Foto: fahd sadi [CC BY 3.0] via WikimediaCommons)Man vernimmt wenig vom Krieg im Jemen. Meldungen aus den letzten Tagen berichten von neuen Konflikten und neuen Fronten. Schon bisher sind Menschenleben in offenbar nicht ge…
Archaeologik
Neue Front – neue Zerstörungen: Das türkische Eingreifen in Syrien (Kulturgüter in Syrien und Irak Januar 2018)
by Rainer Schreg •
Löwenskulptur von Ain Dara(Foto: Verity Cridland [CC BY 2.0] via WikimediaCommons)Mit dem türkischen Einmarsch im Nordwesten Syriens, in einer Provinz, die von direkten Kämpfen im Bürgerkrieg bislang relativ verschont geblieben war, gibt es nun von syr…
Archivalia
Der Serbe Viktor Lazić rettet bedrohte Bibliotheksbestände aus privater und öffentlicher Hand
by Klaus Graf •
http://www.deutschlandfunk.de/groesstes-bibliotheksprojekt-osteuropas-viktor-lazic-ist.700.de.html?dram:article_id=409768
Archivalia
Sammlungen des Adels
by Klaus Graf •
Klaus Graf: Rezension von: Ulrike Sbresny: Sammlungen des Adels. Bedeutung, Kulturgüterschutz und die Entwicklung der Welfensammlung nach 1918, Bielefeld: transcript 2016 in KUNSTFORM 18 (2017), Nr. 12, https://www.arthistoricum.net/kunstform/rezension/ausgabe/2017/12/ bzw. sehepunkte 17 (2017), Nr. 12 [15.12.2017], URL: http://www.sehepunkte.de/2017/12/29839.html „Die literarischen und … Weiterlesen →
Archivalia
Skandalös: WLB Stuttgart wirft historische Zeitungen nach dem Digitalisieren weg
by Klaus Graf •
Eckenknick anno 2018: Der Historiker und Nutzer der Landesbibliothek Wolfgang Kress, der auch in der Initiative Stolperstein aktiv ist, zeigt sich über diesen Plan entsetzt. Als er einen Originalband bestellen wollte, um über ein 200-Jahr-Jubiläum zu recherchieren, habe es geheißen, … Weiterlesen →
Archivalia
Das Fürstlich-Fürstenbergische Hoftheater zu Donaueschingen 1775 – 1850
by Klaus Graf •
Das Buch von 1914 ist online:
https://digital.blb-karlsruhe.de/id/4388422
Zum Hoftheater siehe
http://www.fg.vs.bw.schule.de/doztg/mozart/theater.htm
„Das ehemalige Hoftheater gehörte um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert zu den herausragenden…
Archaeologik
Nahes und fernes Kulturerbe – Gedanken zu „Zweierlei Moral”
by Rainer Schreg •
Beitrag von Raimund Karl
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Abriss des Immenrather Doms 2018 zur Erweiterung des Braunkohletagebaus (Foto: Raimond Spekking [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons) |
Der provokative Beitrag Zweierlei Moral? (Archaeologik [19.1.2018]) hat in der fb-Gruppe Archäologie in Deutschland zu einigen Reaktionen geführt. Einige Kommentatoren haben die Vergleichbarkeit der beiden Fälle bezweifelt oder das geringe Alter des „Immenrather Doms“ hingewiesen (was für dessen Bedeutung für die Dorfgemeinschaft und die Regionalgeschichte aber nicht wesentlich ist, zumal er nur exemplarisch für den ganzen Braunkohletagebau steht), doch wurde auch darauf verwiesen, dass es in Deutschland möglicherweise eine höhere Wertschätzung fremden Kulturgutes gäbe. Die recht ausführlichen Gedanken von Raimund Karl dazu möchte ich auch hier im Blog einstellen, da ich sie für eine überfällige Debatte als hilfreich empfinde [RS]:
Um zu zeigen, dass diese „Doppelmoral“ nicht durch „deutsche Überkompensation“ erklärbar ist, ein kurzer Blick nach Großbritannien, wo ich ja lebe, erhellend: hier hat die Zerstörung von Palmyra auch viel mehr Empörung „ausgelöst“ als z.B. die Pläne für die teilweise Verlagerung (für deren geplante Verbreiterung) der an Stonehenge vorbeiführenden Bundesstrasse in einen Tunnel und die – wenn es zur Umsetzung dieser Pläne kommt – damit verbundene radikale Umgestaltung der historisch gewachsenen Kulturlandschaft um Stonehenge (zu der natürlich auch die an diesem Denkmal vorbeiführende Strasse gehört, die somit auch Kulturerbe ist); geschweige denn die stetig vorkommende (ob nun ganz oder nur teilweise archäologisch dokumentierte) Vernichtung weit weniger prominenter archäologischer Fundstellen und anderer Kulturdenkmale im Kontext der normalen modernen Landschaftsnutzung. Und die Briten sind gerade auf Stonehenge besonders stolz und leiden auch auf ihr sonstiges kulturelles Erbe sicherlich nicht an einer „deutschen Überkompensation“. Es scheint mir also höchst unwahrscheinlich, dass die „Doppelmoral“, die Rainer Schreg hier kritisiert, irgendwas mit einem „gestörten“ Verhältnis zum „eigenen“ Kulturerbe oder einer ebenso „gestörten“ nationalen Identität zu tun hat.
Ich sehe gerade im Fall dieser „Doppelmoral“ ganz andere und weit wichtiger Gründe, die die unterschiedliche Bewertung der (bzw. Empörung über die) Zerstörung Palmyras und des „Immenrather Doms“ weit besser erklären.
Diese sind
- der Propagandakrieg zwischen Daesh und der restlichen („zivilisierten“ und auch nicht so „zivilisierten“) und insbesondere der „westlichen“ Welt. Dieser war keineswegs eine rein einseitige Sache, bei der der „bösen“ Propaganda des Daesh (und die Zerstörung von Palmyra war in erster Linie eine Propagandaaktion des Daesh) von der Gegenseite (zu der auch und insbesondere „wir“ in der „westlichen“ Welt gehören) nichts als die nackte Wahrheit entgegengestellt wurde. Vielmehr wurde die Zerstörung der „Weltkulturerbestätte“ Palmyra durch Daesh von „unserer Seite“ genauso zu (nur aus unserer Sicht „guten“) Propagandazwecken genutzt wie von Daesh.
Der Punkt des Konzepts des „Weltkulturerbes“ ist, dass sich (idealerweise) Menschen in aller (aber insbesondere in der westlichen) Welt mit dem derart designierten Kulturerbe identifizieren, sowohl aus Gründen des (dadurch im Vergleich mit dem Schutz beliebiger anderer Kulturgüter im betreffenden Land normalerweise stark verbesserten) Kulturgüterschutzes für die so designierten Stätten, als auch aus beinharten ökonomischen Interessen im Bereich des Kulturtourismus, Die erwünschte Selbstidentifikation „aller“ (aber insbesondere „westlicher“) Menschen mit dem Weltkulturerbe führt nämlich letztendlich dazu, dass sich mehr (vor allem reiche „westliche“) Menschen die derart designierten Stätten anschauen wollen. Das macht es für (fast) jeden Staat und dessen Regierung attraktiv, diese Stätten besonders gut (und oft weit besser als anderes „nationales“ Kulturerbe) zu schützen, weil das Kohle auch in ihre Taschen spült, die sie sonst nicht hätten.
Dadurch, dass sich „alle“ (und insbesondere „westliche“) Menschen selbst mit dem Weltkulturerbe identifizieren, macht es aber gerade in gewaltsamen Auseinandersetzungen (insbesondere solchen, in denen die eine Seite sich nicht zuletzt durch eine Abgrenzung gegenüber der „westlichen“ Welt definiert) zu einem extrem geeigneten Propagandamittel. Die, die sich gegen „den Westen“ (und auch „alle“ anderen) abgrenzen, können dadurch, dass sie Weltkulturerbe zerstören, zeigen dass sie „dem Feind“ damit „Schaden“ zufügen und somit bei ihren eigenen Anhängern punkten. Aber „der Westen“ (und „alle“ anderen auf der Gegenseite) können die Selbstidentifikation von Leuten auf der „westlichen“ (bzw. anderen) Seite mit diesem Kulturerbe ebenso nutzen, weil ein Angriff auf etwas, mit dem sich auch nur ein Teil der eigenen Bevölkerung identifiziert kann als Angriff auf die eigene Gemeinschaft (bzw. „die Menschheit“) in ihrer Gesamtheit dargestellt werden (und wurde es in diesem Fall auch; ebenso wie im Fall der Bamiyan Buddhas, wo sich genau dasselbe beobachten hat lassen).
Die Medien spielen hier auch dankbar mit: „Skandale“, über die sich die Leute „empören“ können, verkaufen das Produkt der Medien besser als alles andere. Also wird in solchen Fällen – die bei uns im „Westen“ (und auch praktisch überall sonst auf der Welt) letztendlich gesellschaftlich weitestgehend folgenlos sind und bleiben (außer vielleicht, dass ein paar ArchäologInnen ein paar Millionen Euro für neue Forschungs- und vielleicht ein paar Wiederaufbauprojekte für das betroffene Kulturerbe bekommen, die dafür woanders im Kulturgüterschutz weggespart werden) – die propagandistisch gewollte „Empörung“ gehypt. - In Deutschland wie auch in Großbritannien ist – selbst extreme – „Empörung“ über die Zerstörung „unseres gemeinsamen Welterbes“ vollkommen unproblematisch, wenn nicht sogar nützlich. „Wir Deutsche“ oder auch „wir Briten“ oder sogar „wir zivilisierten Menschen“ können uns alle vollkommen einig drüber sein, dass das „ein Skandal ist!!!!!!!!„, weil es hier praktisch niemanden gibt, der ein ernsthaftes Interesse daran haben kann, irgendwo in Syrien oder auch Afghanistan, wo 99% der Bevölkerung nicht nur nie waren, sondern auch nie hinkommen werden, irgendwelche alten Sachen in die Luft zu blasen. Die „Empörung“ über diese Zerstörung tut also niemandem weh und schweißt „uns“ zusammen. Mit der Zerstörung von „unserem eigenen“ Kulturerbe wie dem „Immenrather Dom“ (oder auch der historisch gewachsenen Kulturlandschaft um Stonehenge; oder auch der sonstigen Archäologie im deutschen Braunkohletagbau oder irgendwo in Großbritannien, die Baumaßnahmen zum Opfer fallen soll) ist das hingegen ganz anders. Weil die Erhaltung unseres „eigenen“ Kulturerbes bedeutet wenigstens für manche von „uns“ einen Verzicht auf irgendetwas. Im Fall des „Immenrather Doms“ (und des archäologischen Kulturerbes in den Braunkohlegebieten) hatte wenigstens das Unternehmen, das dort Braunkohle abbauen will (und wahrscheinlich auch dessen Angestellte, die ihren Job behalten und bezahlt werden wollen) ein gewisses Interesse daran, dass es dieses Kulturerbe zerstören darf. Und überhaupt ist der Denkmalschutz vielen Menschen ein gewisser Dorn im Auge, vor allem wenn er sie selbst und ihr Eigentum betrifft und eventuell ihre Pläne, wie sie dieses Eigentum nutzen (oder auch nur verändern) wollen behindert. Oder anders gesagt: es gibt in unserer jeweiligen („deutschen“, „britischen“, „westlichen“ etc.) Gesellschaft selbst eine nicht irrelevante Bevölkerungsgruppe, die zwar vielleicht nicht gegen, aber jedenfalls auch nicht für die Erhaltung des „eigenen“ Kulturerbes ist; und sogar in Fällen, in denen dieses sie selbst und die Verwirklichung ihrer eigenen Interessen behindern könnte, ganz konkret gegen die Erhaltung des (bzw. wenigstens dieses bestimmten) Kulturerbes ist.
Das „eigene“ Kulturerbe spaltet also die „eigene“ Gesellschaft in zwei Lager; und diese beiden Lager können vielleicht gegeneinander Propagandafeldzüge führen, aber nicht einen gemeinsamen Propagandafeldzug gegen einen gemeinsamen „äußeren“ Feind. Daher ist auch die gesamtgesellschaftliche „Empörung“ und vor allem der diese zusätzlich anfeuernde Medienhype weitaus geringer.
Der „innerdeutsche“ („innerbritische“ etc.) Interessenskonflikt wird noch dazu durch gesamtgesellschaftlich akzeptierte, bei uns noch dazu demokratisch legitimierte Interessensausgleichsmechanismen aufgefangen: es ist eben die Aufgabe der staatlichen Denkmalpflege, zwischen dem berechtigten Allgemeininteresse am Kulturgüterschutz und dem ebenso berechtigten Allgemein- und Individualinteresse an der wirtschaftlichen Nutzung der Landschaft und in dieser vorhandener Überreste der Vergangenheit abzuwägen. Die Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert das letztendlich auch und regt sich daher nicht besonders darüber auf (wenn ihr nicht am konkret betroffenen Kulturdenkmal besonders viel liegt), wenn etwas weggebaggert wird, bei dem das Denkmalamt der Ansicht war, dass es „schon nicht so wichtig ist“. Folge: weniger Empörung.
Es bedarf also keiner tiefenpsychologischen Kollektivschuldpsychose, um diese scheinbare „Doppelmoral“ zu erklären. Vielmehr erklärt sie sich dadurch, dass es daheim mehr weh tut, wenn man sich streitet, als wenn man sich gemeinsam daheim darüber empört, dass irgendwer irgendwo irgendwas macht, das man nicht will…
Archivalia
Verzeichniss der naturhistorischen Sammlungen im Herzoglichen Gymnasium zu Coburg online
by Klaus Graf •
https://histgymbib.hypotheses.org/3079
Archaeologik
Russische Zerstörung – oder denkmalpflegerische Notgrabungen?
by Rainer Schreg •
Nach Kritik an den Restaurierungen in Bakchissarai (vergl. Archaeologik v. 30.12.2017) kritisieren ukrainische Medien auch die Ausgrabungen auf der Krim.Stolen Heritage: How Russia is Destroying Crimean Archaeological Sites. Hromadske international (4….
Archivalia
Müllleute in Ankara haben Bibliothek eröffnet
by Klaus Graf •
Zum Thema Bücher weggeben statt wegwerfen (2007) In Ankara wurde eine Bibliothek für die Öffentlichkeit freigegeben, die aus im Müll gefundenen Büchern und Schenkungen besteht. „Our goal isn’t to find books and keep them for ourselves but rather to make … Weiterlesen →
Archivalia
Zweierlei Maß?
by Klaus Graf •
http://archaeologik.blogspot.de/2018/01/zweierlei-moral.html Rainer Schreg kommentiert: „Im einen Fall werden Kulturgüter zerstört, weil nach der Überzeugung der Täter eine gottgefällige Welt geschaffen werden soll, im anderen Fall, weil Geld aus einer veralteten umweltschädigenden Technik gewonnen werden soll. In der Praxis ist beides … Weiterlesen →
Archaeologik
Zweierlei Moral?
by Rainer Schreg •
Warum ist die eine Kulturgutzerstörung akzeptiert, die andere aber nicht?Abriss des Immenrather Doms zur Erweiterung des Braunkohletagebaus(Foto: Raimond Spekking [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons)Zerstörung des Baalshamin-Tempels in Palmyra(Propaga…
Archivalia
Der Fall Untermaßfeld
by Klaus Graf •
„In einer kürzlich im Fachjournal „Journal of Paleolithic Archaeology“ veröffentlichten Studie widerlegt der Senckenberg-Wissenschaftler Prof. Dr. Ralf-Dietrich Kahlke gemeinsam mit einem internationalen Team renommierter Steinzeitexperten eine kürzlich erschienene Veröffentlichung zur Ausbreitung des Menschen in Europa. In dieser wird die These … Weiterlesen →
Archivalia
Hurrican Maria verursachte große Schäden an karibischen Bibliotheken
by Klaus Graf •
https://americanlibrariesmagazine.org/2018/01/02/hurricane-maria-aftermath-caribbean-libraries/
Archivalia
Heritage of the Printed Book Database nun frei zugänglich
by Klaus Graf •
https://www.cerl.org/resources/hpb/main
Das ist eine gute Nachricht auch für die Provenienzforschung, da eine übergreifende Feld-Suche nach Provenienzen möglich ist und Provenienzdaten darüber hinaus über die globale Suche auffindbar sind.
Via
http://…
Archivalia
Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2017
by Klaus Graf •
Archaeologie Online stellt ein PDF des Landesdenkmalamts bereit.
Archaeologik
Kulturgut in Syrien und Irak (Dezember 2017)
by Rainer Schreg •
ZerstörungenMit dem weitgehenden militärischen Sieg über Daesh sind die Zerstörungen in Syrien und Irak keineswegs Vergangenheit. APSA 2011 meldete im Dezember 2017 neue Zerstörungen.sog. Palast in Qaser Ibn Wardan, 2012(Fulvio’s photos [CC BY 2.0] via…
Archivalia
Mit einem Festakt ist das Europäische Kulturerbejahr 2018 in Deutschland eröffnet worden
by Klaus Graf •
http://www.deutschlandfunk.de/kulturerbejahr-an-gemeinsames-kulturelles-erbe-in-europa.2849.de.html?drn:news_id=836551