Planet History

Schlagwort: Tagebucheinträge

26.2.1917

Am Freitag ging ich zu M.W.28 und 2/Pi.14, am Samstag kamen 42 Minenwerfer zum Gottesdienst, wovon 36 ihre Ostern machten. Am Donnerstag war ich schon bei Hptm. Müller I/40, dem Sturm Batl., das am 2. oder 3, März sie Sache „Kleiner Balkan“ mitmacht, wegen Osterbeicht. Er versprach mir Bescheid, ich wartete umsonst. Samstag kam der Fürst von Sigmaringen. Um 2 Uhr ging ich der Sache nach und erhielt die Zusage auf 5 Uhr. Ich nichts wie los ans Telephon, um Ottinger zu requirieren, aber … 26.2.1917 weiterlesen

22.2.1917

Gestern war Aschermittwoch, Erinnerungstag an den Tod meines ersten Prinzipals Heizmann in Schonach 1905 und Beerdigungstag meiner Mutter anno 1878. Nachm. kam ich doch noch zu einer Arbeit: Gottesdienst für die Rekr.Schanz Komp. 110, die teils am 7. teils am 27. Jän. letzten Gottesdienst hatte. Von den 32 Anwesenden machten 26 ihre Osterbeicht.

13.2.1917

Am Montag hatte ich III/40. Die 10. Komp. mußte leider schanzen. Trotz persönlicher Rücksprache mit dem Kommandeur Hptm. Menke konnte ich keinen Gottesdienst erreichen. 40 Mann hörte ich nach dem Gottesdienst Beicht. Gestern abend strenge Arbeit, ebenso heute früh für I/109, das jetzt Hptm. v.Hornstein führt, der an der Somme die M.G.K. hatte. Adjutant ist ein Ltn. v.Berneck, dessen Bruder ich in Lens beerdigt. 153 Kommunionen, es war ein erhebender Anblick. Die ärgste Kälte scheint vorüber zu sein. Gott sei Dank. Letzten Sonntag war … 13.2.1917 weiterlesen

11.2.1917

7.45 Uhr marschierte ich nach Neuer Wald, wo 25 Mann beichteten. Gottesdienst mit Predig in einer Baracke, wo ein ordentlicher Altar aufgebaut ist. Dann weiter ins Lager Mont Aubé für Artl., wo eine Baracke für Gottesdienstzwecke bereitgestellt ist.

9.12.1917

Unter den dreien, die ich gestern beerdigte, war ein Laienbruder aus Freiburg in der Schweiz Sohn des Intentandurbaurats Blaß in Straßburg. Gestern abend besuchte mich UOffzr. Theologe Schwall von der 12/109. Er kam eben aus Vouziers, wo er 4 Wochen auf der Sturmschule war.

8.2.1917

Montag und Dienstag hatte es 20 Grad C., gestern war es besser. Gottesdienst für I/40, das hier liegt und Übungen macht für einen Sturm zur Verbesserung der Front in der nächsten Woche. Sie kamen sehr spät und direkt vom Schanzen, wie mir Ltn. Schick klagte. Ich konnte nur 25 Beichten hören, musste dann allgem. Lossprechung geben. Es kommunizierten dann 140. Der Ernst des Krieges steht wieder vor den Leuten. Zwei Mann beerdigt, darunter einen Fam. Vater mit 6 Kindern. Für heute sind schon wieder … 8.2.1917 weiterlesen

4.2.1917

Gestern wurden 29 Grad Celsius unter Null gemessen. Heute – Sonntag – war es noch kälter. Trotzdem hatte ich einen schönen Gottesdienst. Nach langer Zeit wieder in einer Kirche. Und meine Wohnung in der Sakristei neben dran. So bequem habe ich es im Leben noch nie gehabt. Erfreulicher Andrang zu den hl. Sakramenten, trotz der grimmigen Kälte. Hörte 30 Beichten, spendete 80 Kommunionen. Nach dem Gottesdienst hörte ich in der Sakristei nochmals 20‚ weil die Evangelischen die Kirche bezogen. Heute früh ist Dr. Heiler … 4.2.1917 weiterlesen

2.2.1917, Maria Lichtmeß

Meier ist wieder für 3 Tage in Urlaub geflitzt, um seinen Plunder in Mülhausen in Sicherheit zu bringen. Darum machte ich mich gestern auf dem Weg ins Laz. nach Merles, und lief über 2 Stunden. Dann sah ich es vor mir liegen in einer halben Stunde Entfernung. Darum mußte ich umkehren, um meinem kranken Leib nicht zuviel zuzumuten. Heute erfuhr ich von Keller, daß noch keine Schwerverwundeten dort seien und heute abend die Feldgeistliche Ottinger und Emlein dort eintreffen. Heute morgen erhielt ich ein … 2.2.1917, Maria Lichtmeß weiterlesen

31.1.17, Romagne sous – les – CStes.

o quae mutatio rerum. Am 10. Nachm. fuhr ich per Auto von Liry nach St. Morel, verspätete den Zug und mußte bis zum nächsten warten, – ein kleines Fegfeuer. Abends um 10 Uhr fuhr ich in Vouziers ab und war andern mittag um 1 Uhr in Freiburg. Erfuhr meinen Durchfall in Sipplingen. Mein Hofschneider Seeger aus Rastatt kam zum Anmessen einer neuen feldgrauen Soutanelle.bAm Montag den 15. – meinem 41. Geburtstag – fuhr ich in die Heimat. Viktor Meininger holte mich per Schlitten in … 31.1.17, Romagne sous – les – CStes. weiterlesen

10.1.1917

So nun bin ich marschbereit, um den Urlaub anzutreten. Darauf freut man sich, aber im Hintergrund steht schon gespensterhaft der Tag der Abfahrt aus der Heimat wieder ins Feld. Wann wird der Tag kommen, wo es heißt Einpacken in die Heimat? Frankreich auf Nimmerwiedersehen! //430

6.1.1917

Heute morgen 7 Uhr hielt ich den ruß. Kriegsgegangenen röm-kathol. Konfession (Polen) ein Amt. Sie sangen dazu polnische Lieder und knieten die ganze Zeit. Am Schluß sangen sie noch ein polnisches Weihnachtslied. Gebe Gott, daß eine der Folgen dieses Krieges die religiöse Freiheit dieses so lange geknechteten und auch von Preußen entrechteten Volkes sei. Heute morgen hat es geschneit, als wären wir am Feldberg. Die Landschaft ist weiß. Im Div.Befehl steht mein Urlaub vom 12.-25. Januar. Die Post brachte mir Weihnachtspaket und Brief von … 6.1.1917 weiterlesen

3.1.1917

Am Neujahrstag vorm. habe ich bei den beiden Gottesdiensten hier und im Gren.Lager in den überfüllten Räumen ordentlich geschwitzt, und mußte schon vor dem Mittagessen ein tropfnasses Hemd ausziehen. Jetzt sind Gott sei Dank Tage der Ruhe, die ich sehr nötig habe. In der Nacht vom 1. auf 2. bin ich erst nach 4 Uhr eingeschlafen. Letzte Nacht ging es besser. Neujahr wurde angeschossen und von einigen Herren des Casinos mit ungeheuren Durst und Kater angefangen.

31.12.1916

Eben kam ich von Liry zurück. Dort ist noch ein Unglück passiert. Beim Abfüllen von Benzin kamen zwei Mann ums Leben. Ich habe Heiler gesucht, gebeichtet und den Gehalt von Januar eingezogen. Möchte es bald der letzte Kriegsgehalt sein. 1916 wird im Kalender der Weltgeschichte rot angestrichen sein. Jeder, der noch lebt und gerade Glieder hat, darf heute unserem Herrgott danken für den Schutz im abgelaufenen Jahre. Ja Gott sei Dank für gnädige Bewahrung in //428 mancher Lebensgefahr und besonderen Dank für alles, was … 31.12.1916 weiterlesen

29.12.1916

Heute Freitag, schöner Weihnachtsgottesdienst im Gren.Lager auch ohne Musik für ein anderes Batl.109. Die Weihnachtslieder, die ich auf einen Zettel habe drucken lassen, gingen sehr gut. Nachher telephonierte ich noch schwer herum bei der Artl. wegen Gottesdienst an Sylvester in der Goldenen Siege. Gestern abend neue Siegesnachricht aus Rumanien. Hoffentlich trägt sie zur Beschleunigung des Friedens mehr bei, als Wilsons Friedensnote. In diesen Tagen fiel Regen und Nebel.

28.12.1916

So wäre denn also auch die dritte Weihnacht im Feld erlebt! Kurz vorher ist eine Friedenstaube aufgeflogen und in der Heimat sollen sie große Friedenszuversicht sein. Im Felde ist man pessimistisch und denkt an die Möglichkeit einer 4. Weihnacht im Feld, weil man die Zähigkeit der Engländer kennt. Ich habe in der Woche vor Weihnachten noch eine Baracke an die Friedenskapelle angebaut und mir dabei Rheumatismus im rechten Knie nach altem Schema geholt. Daher mußte ich am 22. und 23. noch schnell ins Bett … 28.12.1916 weiterlesen

24.12.1916

Sonntag 24.12.16 morgens zur Artl. 50 b/Somme-Py schöner Weihnachtsgottesdienst im Unterstand, tief unter der Erde, solider als der Stall in Bethlehem. Nachm. drei Stunden Beichtgelegenheit im Fliegerlager für Artl. gegeben, aber es kamen bloß 4 Mann, es war nicht richtig bekannt gegeben. Abends 6 Uhr begab ich mich nach Bémont Ferme, zur Christbaumfeier des Div.Stabs. //426 Ich wurde überrascht von der Notwendigkeit einer Ansprache, von der mir vorher nichts bekannt war. Ich redete aus dem Stegreif über „Treue und Kameradschaft“, was allenthalben Anklang gefunden … 24.12.1916 weiterlesen

24.12.1916

Sonntag 24.12.16 morgens zur Artl. 50 b/Somme-Py schöner Weihnachtsgottesdienst im Unterstand, tief unter der Erde, solider als der Stall in Bethlehem. Nachm. drei Stunden Beichtgelegenheit im Fliegerlager für Artl. gegeben, aber es kamen bloß 4 Mann, es war nicht richtig bekannt gegeben. Abends 6 Uhr begab ich mich nach Bémont Ferme, zur Christbaumfeier des Div.Stabs. //426 Ich wurde überrascht von der Notwendigkeit einer Ansprache, von der mir vorher nichts bekannt war. Ich redete aus dem Stegreif über „Treue und Kameradschaft“, was allenthalben Anklang gefunden … 24.12.1916 weiterlesen

Dezember 1916

1.12.1916 Gestern umgezogen in ein besseres Quartier dahier  mir auch einen besseren Ofen „geklaut“, der tadellos heizt. So jetzt bin ich wie- //422 der zu Hause. Nur noch das Pferd muß besser untergebracht werden. Die jammernde und scheltende neue San.Komp. ist nun glücklich nach 4 Tagen wieder abgedampft. Heute prächtiges Winterwetter. Gefroren; hell; warme Stube. Hoffentlich können wir hier Weihnachten feiern und den Frieden abwarten. In Rumänien geht es ja großartig voran. Gestern war ich auf der Suche nach meinen Pfarrkindern. Die 110er sind … Dezember 1916 weiterlesen

November 1916

1.11.1916 Gestern habe ich mir einen ganz gewaltigen Katharr geholt, daß die Nase tropft. Der warme Ofen ist mir offenbar zum Verhängnis geworden. Heute schönen Gottesdienst gehabt für 9. & 11/110. in einem verlassenen und halb zerfallenen Pferdestall (Baracke) des Frankfurter Lagers. Ungeheitztes Zimmer wegen Kohlenmangel; jetzt scheint die Sonne. Es ist so richtig Allerseelenwetter- & Stimmung. 2.11.1916, Orfeuil Gestern abend im Grenadierlager 67 Mann der 9. & 11/209 Beicht gehört. Heute morgen 5 Uhr Gewitter mit mächtigem Blitz und Donner. Gottesdienst im Lager … November 1916 weiterlesen

Oktober 1916

2.10.1916 Gestern war das Rosenkranzfest. So Gott will, der letzte Sonntag an der Somme. Noch viele Arbeit. Um 7 Uhr zu Fuß nach Roisel. 40 Beichten, Predigt und hl. Messe. Nach Hamlet und dort Feldgottesdienst im Freien für 2 Batd. von 208 Artl. usw. Große Beteiligung, hier hielt Heiler die hl. Messe. Ich predigte kurz über die Schutzengel, länger über Rosenkranz. Hörte mit Heiler 120 Beichten, 134 Komm. Tüchtiger Hunger, da es fast 1 Uhr ‑ bei der verrückten Zeit, also 2 Uhr ‑ … Oktober 1916 weiterlesen

September 1916

1.9.1916 Herz.Jesu.Freitag, 20 Beichten und Komm. Einen Bauchschuß Kimmig von Oberkirch versehen. Dann lange, lange gewartet <auf den>, dem beide Beine amputiert werden mußten. Nachher entdeckte ich in ihm Josef Huber von Brombach, Nachbarssohn. Er wurde getroffen auf dem Veloziped an der ominösen Straßenkreuzung Peronne, wo ich gestern in Deckung mußte. Es ist fast ein Wunder, daß er nicht verblutet ist beim Transport hierher, ohne daß er richtig verbunden war. 2.9.1916 Heute nacht ging es ziemlich toll her auf dem H.V.Pl., besonders 110er; unruhige … September 1916 weiterlesen

August 1916

1.8.1916 Gestern nachm. schöner Gottesdienst für Feld Artl.20 (Posener) und unsere 14er im Wald von Buire. Mein neuer Wagen diente als Altar. 38 Beichten und Komm., das war wie bei der wunderbaren Brotvermehrung. Abends halb 7 Uhr war ich unterwegs nach Brusle wegen Anberaumung von Gottesdienst. Da fing es an zu summen und zu zischen und zu krachen, Cartigny wurde mit schwerem Kaliber befunkt, ebenso die Eisenbahn wenige hundert Meter außerhalb Brusle. Nach dem Nachtessen gab es gleich schwere Arbeit auf dem H.V.Platz. Von … August 1916 weiterlesen

Juli 1916

2.7.1916 Am 29. abends 5.58 Uhr Abfahrt in Freiburg nach Monthois, musste 6 mal umsteigen, alles war überfüllt. Am 30. um 1 Uhr traf ich in Séchault ein, wo Heiler mich vertreten hatte. Am 1.Juli richtete ich mich ein. Heute Sonntag, der 15.Jahrestag meiner Priesterweihe. Gottesdienst zuerst in Vieux, dann in Triers Ferme. Heute abend 3 Deutsche und einen schon riechenden Franzosen beerdigt. Musste wegen Flieger Deckung nehmen unter einem Baume. Heute abend vom Mont Cuvelet aus den Kanonenberg aus der Nähe betrachtet. Tolle … Juli 1916 weiterlesen

Juni 1916

2.6.1916 Am Mittwoch wieder Beerdigung, gestern bei schönem Wetter Christi Himmelfahrt. In der Heimat z.B. Schonach mögen sie herrliche Prozessionen gehalten haben. Ich ging zu Fuß ins Lager, hörte 35 vom III/109, aber zur Komm. kamen 47, was mich in Verlegenheit brachte wegen der Species. Predigt: Sturm auf den Himmel. //371 In Savigny hörte ich noch 42 Beichten und musste äußerst schnell machen mit der hl. Messe, weil die Protestanten nachkamen. Schließlich stellte sich heraus, daß die Uhren ganz verschieden gingen. Keller beerdigte in … Juni 1916 weiterlesen

30. Mai 1916

Tage schwerer Arbeit hinter mir, Sonntag früh Beicht in Brières. Gottesdienst in der zu zwei Dritteln besetzten Halle. In Savigny Gottesdienst für I/40 und andere Formationen, nachher beichten noch bis gegen halb 1 Uhr 66 Mann. Der Bursche hatte vergessen das Frühstück mitzunehmen, so mußte ich bis 1.15 Uhr nüchtern bleiben. Hatte sehr Kopfweh. Um 3 Uhr Beerdigung eines Pioniers und des Gren. Schüßler aus Hundheim b. Werth. Derselbe war am 18. noch im Gottesdienst, wo ich predigte “eine kleine Weile“ und hat dort … 30. Mai 1916 weiterlesen

24. Mai 1916, Crecy Ferme, Mittwoch

Die von uns besetzte Panzerfeste Douaumont b. Verd. flog durch Unvorsichtigkeit in die Luft mit 800 Offizieren und Mann des 12. Gard. Gren. Reg. Ein ähnliches Unglück geschah voriges Jahr in Rußland und früher in Lilles. Major v. Forstner erzählt, daß es z. Zt. wieder schlimm ist am Kanonenberg mit dem Geruch der nur schlecht begrabenen und z. Teil wieder herausgeschossenen verwesenden Leichen. Die Posten müssen sich ein Tuch vor die Nase halten. Man munkelt, daß schon ein Grenadier in Brières bei einem der … 24. Mai 1916, Crecy Ferme, Mittwoch weiterlesen

23. Mai 1916

Samstag funkten die Franzmänner mit ganz schwerem Kaliber auf die Bahnanlage in Challerange. Sonntag früh nach Falaise zu III/111. 50 Beichten gehört, Kirche gesteckt voll. Predigt über die Epistel des 4. Sonntags nach Ostern: Schnell zum Hören, langsam zu Reden. Nachher ebenso in Savigny, wo ich nach Schluß noch 12 Beichten hörte. Abends Maiandacht daselbst ohne Predigt, weil nur etwa 40 Mann erschienen waren. Nachher sagte mir ein Freiburger: diese Maiandacht erinnerte mich an Freiburg St. Martin. Morgens stellte sich mir bei III/40 ein … 23. Mai 1916 weiterlesen

20. Mai 1916, Crecg Ferme, Samstag

Heute früh Beichtansprache, Bleicht und hl Messe im Dorf Brières für Pioniere. Heute nachm. Beerdigung zweier verheirateter 109er, gefallen durch eigene Artl. Einer verheiratet, zwei Kinder aus Durmersheim, Ansprache: Was wir bergen in den Särgen, ist der Erde Kleid, was wir lieben, ist geblieben, bleibt in Ewigkeit. //368

19. Mai 1916

6.15 Abfahrt über Savigny um das Allerheiligste mitzunehmen nach Primat. Dort ist ein wunderbarer stimmungsvoller Gottesdienstplatz. Zuerst hörte ich 20 Beichten, von I/110, dann hielt ich Gottesdienst mit Predigt (Kleine Weile, Loretto) der Reg. Kommandeur, Major Kirsch, nahm auch daran teil. Zurück nach Savigny //367 wo ich den Selbstmörder Weis von der Kriegskasse beerdigte. „Er hat früher schon gesponnen“. Er war in Urlaub, kam aber nach 5 Tagen schon wieder, ohne zu Hause in Untergimpern gewesen zu sein, erhielt einen Anpfiff, worauf er sich … 19. Mai 1916 weiterlesen

18. Mai 1916

Abends, 10 Uhr ging plötzlich vorne ein Hexensabbath los. Wie ich gestern erfuhr, hatte die Garde einen kleinen Angriff gemacht und das Feuer verpflanzte sich auch auf unseren Frontabschnitt. Die 109er mußten dabei wieder bluten. Keller beerdigte gestern 3 Mann von 1./109. und abends bekam ich die Ansage, einer Beerdigung: Oswald eben Gespräch mit Major von der Osten, wegen Beerdigung eines Selbstmörders beim Gen. Kommando. Heute früh hatte ich Gottesdienste II/209 im Lager Brières. Hörte 60 Mann Beicht, 40 weiteren, die aber schon Ostern … 18. Mai 1916 weiterlesen

16. Mai 1916

Nachdem die Eisheiligen ausgetobt haben, beginnt heute das schöne Wetter. Gestern früh halb 5 Uhr war ein ganz verrücktes Feuer. Die Franzosen waren in einen Graben der 109er eingedrungen, offenbar um //366 den Truppenteil festzustellen. Nach einer halben Stunde wurden sie wieder hinausgeworfen, hatten aber einen Vizefeldw. und einige Mann geschnappt. Und uns blutige Verluste beigebracht, die ich heute nachm. in Brières beerdigte: vier Mann. Einer davon war eben aus dem Urlaub zurückgekehrt und um 2 Uhr in den Graben gekommen. Um 5 Uhr … 16. Mai 1916 weiterlesen

15. Mai 1916

Die kalte Sophie macht ihrem Namen alle Ehre; eiskaltes Regenwetter. Tolles Art. Feuer. Cader, Assessor bei der Div. Intendantur, war für 6 Stunden in Köln. Er erzählt von der großen Teuerung. Für ein Abendessen gehen 10 Mk. drauf. Ein Kilo Salamiwurst kostet 6 Mk. ein paar Tauben 12 Mk., ein Ei 28 Pfg. Die vorigsjährige Ernte war total mißraten. Da sieht man, wie unsere Zeitungen schwindeln. Die Franzosen sind sehr gut verpflegt, bei Verdun erbeuteten unsere Soldaten Weißbrot. 109 will Erinnerung an Loretto feiern, … 15. Mai 1916 weiterlesen

14. Mai 1916

6.15 Uhr Abmarsch zu Fuß bei großem Schmutz und Nässe über den Berg nach Savigny. Beicht, Gottesdienst für II/40 und Kolonnen. Predigt: eine kleine Weile und Wiedersehen mit Erinnerungen an Loretto. Fahrt nach Falaise, Gottesdienst für 111, Jäger und Kol. Beide Mal guter Gesang. Die 40er und 111er Musik haben scheints die Noten zu den Liedern meines Gesangbüchleins von Musikm. Heisig abgeschrieben. An beiden Orten wurde ich mit den Beichten nicht ganz fertig und mußte einigen die allgem. Lossprechung geben. Mein Herz scheint allmählich … 14. Mai 1916 weiterlesen

13. Mai 1916, 10. Crecy Ferme, Samstag

Wenn ich zu Hause bin, muß ich im Zimmer celebrieren, denn die Kirche im nahen Brières ist als Revier für 109 eingerichtet. Crecy war früher ein Frauenkloster und jetzt wird nach langer Zeit im Hause wieder Messe gelesen. Heute besuchte ich in Savigny Hptm. Prisken, der glücklicherweise das II/40 wieder bekommen hat. Er erzählte mir, daß der Ehrenchef des Reg.‚ Fürst v. Sigmaringen, dem Reg. Kommandeur Major v. Reineke erzählte, daß er – der Fürst – auch schon Messe gedient habe in Anspielung auf … 13. Mai 1916, 10. Crecy Ferme, Samstag weiterlesen

12. Mai 1916, Crecy Ferme, Freitag

Gestern nach dem Gottesdienst von Major Leu, Ortskommandant von Savigny, Anpfiff wegen Anmeldung des Gottesdienstes bei der Ortskommandantur. Es galt offenbar mehr dem Kollegen Dr. Heiler, der unangemeldet Maiandacht gehalten hatte. Gestern nachm. Zusammenkunft mit zwei Geistlichen der 3. Garde Div. in St. Morel. Verschiedenes besprochen, besonders wegen Einteilung der Pastoration hinter Vouziers. Da wäre ein Feld der Betätigung für Wächter, wo er sich besser //364 betätigen könnte, als in der Sorge um die Stellvertretung bei der 28. I.D. Gestern abend 10 Uhr noch … 12. Mai 1916, Crecy Ferme, Freitag weiterlesen

Crecy-Ferme, 11. Mai 1916

Gestern bin ich hier angekommen zur Vertretung des Div. Pfr. Meier, der bis 31. Mai wegen Krankheit beurlaubt ist. Die Div. hat also meinen Vorschlag angenommen. Ich celebrierte um 6 Uhr früh, nahm um 8 Uhr bei strömendem Regen Abschied von Les Alleux, dem Dörfchen auf luftiger Höh, fuhr nach Vouziers, um Hostien mitzunehmen, hatte in Falaise eine lange Besprechung mit Dr. Heiler,dem ich allerlei Winke gab, Wächter hatte Heiler zitiert und allerlei Sums gemacht, weil er nicht gefragt worden war. Crecy Ferme ist … Crecy-Ferme, 11. Mai 1916 weiterlesen

8. Mai 1916

Am Weißen Sonntag war ich im Etappengebiet: Sauville und Tannay. Am 2. Mai in Vouziers Meier besucht, der von seiner Krankheit sehr angegriffen aussah. Am 4. Mai ging ich zur Div. nach Hubertushof und machte dem Adjutanten Major v. Böhmer den Vorschlag; ich vertrete Meier und der San. Gefreiter Dr. Heiler bei M.G.K.111 vertritt mich. Letzte Woche schlief ich noch gut. Ich erwachte nicht bei dem Knallen und Schießen anlässlich der Durchfahrt eines franz. //362 Luftschiffes. Letzte Zeit schlafe ich schlecht. Urlaub täte meinen … 8. Mai 1916 weiterlesen