Alte Fotos in 3D – ein Video

Dieses feine Video zeigt Ausschnitte aus einer Dokumentation über die erste ungarische Tankstelle. Das klingt zwar unglaublich langweilig, aber die Art und Weise, wie die alten Fotos mit Hilfe digitaler Technik zum Leben erweckt werden, ist sehenswert.

ARCHIVE PHOTO INSERTS FROM MOTALKO from Miklós Falvay on Vimeo.

Es ist abzusehen, dass in der nächsten Zeit viele andere Dokumentationen diesen Stil aufgreifen werden. Höchstwahrscheinlich werden sogar praktisch alle aufwändig produzierten Geschichtsdokumentationen ihre Fotos auf diese Weise zum Leben erwecken.

Wie wird sowas gemacht? Ein weiteres Video zeigt die Tricks an einem anderen Beispiel – im Prinzip wird die Umgebung in einem 3D-Programm komplett neu aufgebaut und nur noch Fragmente des eigentlichen Ursprungsbildes bleiben erhalten.

„In Dire Need“ – Camera Mapping Breakdown from Colin Levy on Vimeo.

 So überzeugend diese Technik auf den ersten Blick auch wirkt, ist trotzdem etwas Skepsis angebracht: Das fertige Video hat mit dem Originaldokument relativ wenig zu tun, durch die aufwändige Bearbeitung entsteht ein völlig neues Kunstprodukt, welches aber trotzdem als Illustration der Vergangenheit eingesetzt wird. Bei einer ungarischen Tankstelle ist das zwar recht harmlos, aber spätestens wenn jemand einen Reichsparteitag effektvoll in 3D rendert, sollte man sich Gedanken machen.

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Eine Antwort zu Alte Fotos in 3D – ein Video

  1. Hajü sagt:

    Heute hat Quarks u. Co in einer Sendung über Köln – Kölns Geschichte seit der Römerzeit, Ausgrabungen und —- bis in Gegenwart, den Effekt ausgibig benutzt. Sendung hatte auch noch „Zeitreise“ im Titel. Manches war auch noch nicht so ganz gelungen, wie wenn man eine Lokomotive durch das Foto fahren liess. Aber im Grossen und Ganzen war das schon recht ansehnlich. Wirkte „lebendig“, wie Du schreibst. Der Einsatz dieser Mittel ist mir schon länger aufgefallen. Aber die heutige Sendung trieb es quasi auf die Spitze. Ja, Du hast Recht. Da sind natürlich der Verfälschung Tür und Tor geöffnet. Allerdings finde ich den Einsatz von 3-D-Simulationen, von Game-Maschinen abgekupfert in Kriegsdokus – was eine Zeitlang auf den Dokusendern grassierte – noch viel viel schlimmer. Quarks zeigte übrigens auch noch ausgibig ein 3d-Modell der Stadt Köln aus der Römerzeit. Die wirklich durch Grabungen bestätigten Annahmen darin liegen bei 5 Prozent. Man hofft im Laufe der Zeit noch weitere 5 Prozent verifizieren zu können. Köln ist eben bebaut.
    Mit welcher Software kann man diese an Citizen Kane erinnernden Schwenks eigentlich hinbekommen? Hätte Lust, mal wieder ein bisschen mit meinem Material hier zu „spielen“.

    Hajü

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