WikiWatch: Wolfgang Stock tritt zurück

Es ist das vorerst letzte Kapitel in der WikiWatch-Affäre. Wolfgang Stock, tritt nach den Vorwürfen um gezielte Wikipedia-Manipulation und Pharma-Lobbying als Leiter des Projektes zurück. Das Projekt soll trotz seines ramponierten Rufes hingegen weitergeführt werden – und auch Stock soll anscheinend weiter an ihm beteiligt sein.

Die Europa-Universität Viadrina spricht in ihrer Pressemitteilung davon, dass die Vorwürfe „nachweislich falsch“ seien, liefert dafür allerdings keine Sachargumente:

Die von diversen Medien gegenüber der Arbeitsstelle Wiki-Watch an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und ihren Mitarbeitern Wolfgang Stock, Maximilian Kall und Johannes Weberling erhobenen Vorwürfe sind nachweislich falsch.

Allerdings hat Prof. Dr. Wolfgang Stock in Anbetracht der noch laufenden juristischen Auseinandersetzungen auf die Leitung der Arbeitsstelle Wiki-Watch verzichtet, um Schaden von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) abzuwenden. Herr Prof. Dr. Wolfgang Stock verzichtet auf die Zugriffsrechte auf der Internetplattform Wiki-Watch.de, die zugleich verlagert wird.

Schaut man sich die anhand der Wikipedia-Edits dokumentierten Hinweise für eine Manipulation noch mal an, hätte ich mir eine detailliertere Begründung gewünscht. Gerade da die Vorwürfe öffentlich sind, sollten auch die Argumente, dass diese „nachweislich falsch“ sind, veröffentlicht werden – das sollte schon alleine im Interesse der Betroffenen liegen.

Entsprechend wird diese Mitteilung von Internetusern auch eher skeptisch aufgenommen: So spricht ein Heise-Nutzer davon, dass „Doktortitel und Abschlüsse dieser Universität nichts wert“ seien und der sehr kritische Twitter-Account @Lobbyistenwatch ätzt fröhlich weiter:

„Würde Situation so klären: Familienmitglied vorschieben, von in Sache bedeutungsloser Instanz (Uni) Persilschein erwirken. Dann viel Gras.“

Entsprechend äußern sich auch diverse User auf Facebook und Google Plus, die allerdings ihre Aussagen nur für Freunde veröffentlichen und die ich daher hier nicht wiedergebe. Auch bei mir bleibt ein eher schaler Beigeschmack – es liegt jetzt an WikiWatch, ob es mit seriöser Wissenschaft den ramponierten Ruf wiederherstellt oder ob es so weiter geht wie bisher.

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