Deutsche Nachkriegskinder (1952-1961) revisited – ein Crowdfundingprojekt

Crowdfunding ist einer der aktuellen Trends im Internet. Über Plattformen wie Kickstarter können Projekte von tausenden Menschen eine Finanzierung anwerben und so das nötige Kapital erlangen. Im Bereich der technischen Spielzeuge ist es mittlerweile etabliert und einige der erfolgreichsten Geräte überhaupt haben über Crowdfunding ihr Startkapital und die nötige Aufmerksamkeit erhalten. Beispiele sind hier etwa die Smartwatch Pebble oder die Konsole Ouya. Auch für Computerspiele hat sich das „kickstarten“ als Methode etabliert – mittlerweile erlebt gerade der PC-Markt eine Renaissance interessanter Titel, die ohne die massenhafte Unterstützung keinen Publisher gefunden hätten.

In der Wissenschaft sieht das allerdings noch anders aus. Aber wieso sollte man nicht auch wissenschaftliche Projekte von einer interessierten Öffentlichkeit finanzieren lassen?
Sascha Foerster versucht es. Im Institut für Psychologie der Universität Bonn wurden über 30 Umzugskartons mit Akten der Studie „Deutsche Nachkriegskinder“ wiedergefunden, die zwischen 1952 und 1961 durchgeführt wurde und untersuchen sollte, „inwieweit denn nun die deutschen Kinder durch den Krieg in ihrer Entwicklung beeinträchtigt worden sind, welche Schäden und Folgen für die Zukunft zu erwarten sind und in welchem Umfang diese Schäden und Folgen wieder ausgeglichen werden können.“

Die Idee ist jetzt, die Studienteilnehmer zu suchen und zu schauen, was weiter aus ihnen geworden ist und wie sich der Weltkrieg auf ihr weiteres Leben ausgewirkt hat. Das Problem: Bei 4000 Studienteilnehmern und häufigen Umzügen ist es gar nicht so einfach, die Teilnehmer wiederzufinden. Daher versucht Sascha Foerster jetzt, per Crowdfunding die aufwändige Wiederaufnahme zu finanzieren.

Das Thema des Projektes ist also interessant und man darf aufmerksam verfolgen, ob sich das Crowdfunding auch für geisteswissenschaftliche Projekte eignet. Lindsey Fitzharris hat ihr Fundingziel mit Medicine’s darkest secrets erreicht, bei Foersters Projekt sieht es momentan etwas schlechter aus – bislang sind erst 280€ von den benötigten 10.000€ zusammengekommen.

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9 Antworten zu Deutsche Nachkriegskinder (1952-1961) revisited – ein Crowdfundingprojekt

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  2. Deutsche Nachkriegskinder (1952-1961) revisited – ein Crowdfundingprojekt http://t.co/H57wt6iHps

  3. RT @MschFr: Gebloggt: Deutsche Nachkriegskinder (1952-1961) revisited – ein Crowdfundingprojekt http://t.co/4WUFsELtR3

  4. @sumomi sagt:

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  5. RT @biblioblogs: Deutsche Nachkriegskinder (1952-1961) revisited – ein Crowdfundingprojekt http://t.co/H57wt6iHps

  6. @MsIngenfeld sagt:

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