Der Januar war schlimm. Dunkel, kalt, Schnee, Regen, Eisregen, einfach Schlonzwetter. Ich bin selten in einem Januar so wenig Fahrrad gefahren wie in diesem – in den Vorjahren kamen wenigstens die kurzen Pendelwege zur Arbeit zusammen, aber jetzt wohne ich 10km von der Arbeit entfernt und die Strecje fahre ich doch sehr ungerne zweimal am Tag bei Schnee und Minusgraden.
Auf jeden Fall ist jetzt Mitte Februar ein absolutes Bombenwetter. Keine Ahnung, ob es zu warm für die Jahreszeit ist oder nicht, aber die Sonne scheint mit Kraft vom wolkenlosen Himmel und es ist gefühlt richtig warm – das Thermometer zeigt zwischen 14 und 16°C.
Die erste Tour am Samstag begann mit einem kleinen Autotrip nach Burkheim am Kaiserstuhl. Das kleine Städtchen war… tot. Es war keiner auf den Straßen, alle Geschäfte hatten geschlossen, alles was verrammelt und verriegelt. Es ist eine Stadt, der man anmerkt, dass sie im Sommer eine Ausflugslocation ist, die aber jetzt noch im Winterschlaf war. Daher habe ich keine Fotos gemacht und es ging es direkt weiter an den Rhein.

Der zeigt sich an dieser Stelle von seiner industriellen Seite. Vater Rhein wurden ganz schön die Flügel gestutzt – er ist hier kanalisiert und eingedeicht, es gibt den Rheinseitenkanal und überall Wehre und Schleusen. Wirklich schön ist es auch hier nicht. Aber… man nimmt, was man kriegen kann und auf dem Deich sitzt es sich auch recht gemütlich. Schiffe fahren vorbei, Schwäne schwimmen im Wasser und so kann man das Leben genießen.
Aber das hier ist ja kein „In der Sonne sitzen“-Blog, sondern ein Fahrradblog. Also ging es dann mit dem Klapprad zurück nach Hause. Zuerst ging es direkt am Rhein entlang über eine schlecht zu fahrende Kiesstrecke.


Dann kam Breisach mit seinem Rheinhafen:

Und dem über der Stadt thronenden Stefansmünster:

Danach wollte ich eigentlich am Rhein entlang, aber diese Baustelle versperrte den Weg. Außerdem war alles voller schlimmer Krimineller, welche die Verbotsschilder missachteten. Ein Verbrechernest, dieses Breisach!

Daher ging es nicht wie eigentlich geplant weiter am Rhein entlang, sondern direkt in Richtung Krotzingen.

Der Blick auf den Kaiserstuhl im Abendlicht war toll.

Der Niederrimsinger Baggersee zeigte sich auch von seiner schönen Seite… auf diesem Foto. Ansonsten waren alle Wege ein Schlammbad und diverse Schilder warnten sehr eindrucksvoll vor dem Betreten und Baden.

Hier hat es dann meine Kamera zerlegt. Objektivfehler. Die nächsten Touren werden dann vorerst mit Handybildern bebildert werden.

Die Tour endete dann da, wo sie begonnen hatte: Mit dem Klapprad im Auto. Ich Sepp hatte das Licht zuhause vergessen und die Dunkelheit kam schneller als gedacht. Der Batzenberg war schon in Sicht und in Reichweite, aber noch 10 Kilometer ohne Licht am Rad durch die Dunkelheit zu fahren ist keine gute Idee.
Der nächste Tag brachte dann… wieder gutes Wetter. Also war es Zeit, auch dem Rennrad eine kleine Ausfahrt zu gönnen. Warum soll auch das Klapprad alleine den ganzen Spaß haben?
Der Plan war es, ein paar Tiles südlich von Sulzburg in Richtung Badenweiler zu schnappen. Los ging es in Richtung Staufen:

Die Vogesen im Hintergrund leuchteten schneebedeckt.

Die fehlenden Tiles versteckten sich in den Weinbergen am Rande des Schwarzwaldes. Und fieserweise ging es immer auf und ab.

Eigentlich wäre ich gerne die Straße rüber nach Badenweiler gefahren, denn diese ist kurvig und sehr schön. Aber das wissen natürlich auch andere und daher hat sie vor Sonntagsausflüglern nur so gebrummt. Es wäre auf der engen Straße mit dem starken Motorradverkehr nicht sehr spaßig geworden. Daher ging es dann runter nach Müllheim – eigentlich war der Plan, dann von dort aus zurück zu fahren. Aber die Beine wollten anders und direkt neben Müllheim gab es noch ein weiteres Tile-Loch.
Die Route führte nicht nur an einem Modellflugplatz vorbei über etwas merkwürdige Feldwege, über die ich eigentlich nicht mit dem Rennrad fahren wollte. Am Ende stand ich dann wieder am Rhein. Und an was für einer Stelle!


Bei Grißheim gibt es eine NATO-Rampe, also eine künstlich geschaffene Furt. Dieses Relikt des Kalten Krieges wurde angelegt, um im Kriegsfall einen zusätzlichen Rheinübergang zu haben. Sie ist praktisch perfekt angebunden – eine breite Straße führt direkt auf die A5. Früher militärisches Sperrgebiet, sitzt es sich heute hier wirklich nett in der Sonne. Hier mache ich eine sehr lange Pause.

Und dann ging es zurück, immer den Schwarzwald vor Augen und den Sonnenuntergang über den Vogesen im Rücken.
