Vom Kohlerhof ins Münstertal

Ich kann jetzt schon sagen, dass sich die Anschaffung des neuen Gravelbikes gelohnt hat, denn das eröffnet neue Möglichkeiten. Die Hänge & Waldwege des Schwarzwaldes sind zwar theoretisch mit dem Stahl-Rennrad zu befahren, aber dort habe ich mir damit zu häufig einen Platten gefahren und das ist mitten im Wald nicht gerade witzig. Außerdem hat es gerade seine 30 Jahre erreicht und ist nicht gerade spritzig an den Aufstiegen. Das neue Gravelbike fühlt sich hier aber richtig zuhause.

Es war einer der ersten schönen Frühlingstage und daher dringend an der Zeit, mal wieder in die Berge zu düsen. Lös ging es mit einer kurzen Spritztour über den Ölberg in Ehrenkirchen und dann recht spontan hoch zum Kohlerhof.

Der Aufstieg ist lang & schottrig und damit genau der richtige Spielplatz für das Rad. Ehrlich gesagt: Ich hätte ihn mir jetzt anstrengender vorgestellt.

Der Ausblick über Rheinebene ist gigantisch!

Der Kohlerhof ist erreicht & das Wetter ist so gut, dass es mit Jacke viel zu warm wurde. Im Vordergrund der langsam in den Frühling startende Schwarzwald, im Hintergrund die schneebedeckten Vogesen. Das Leben ist toll!

Nach dem Kohlerhof, dessen Auffahrt auf viel Ausflugs- und Restaurantverkehr ausgerichtet und entsprechend gut ist, wird es wieder etwas abenteuerlicher. Die Strecke wird holpriger und es liegen noch jede Menge Äste und Zweige von den letzten Winterstürmen herum.

Hier oben wird es zunehmend schwierig – die Wege am Berg sind Wege am Berg und v.a. darauf ausgerichtet, dass die Holzfäller ihr Revier befahren können. Denen ist es völlig egal, ob der Radfahrer rüber ins Münstertal kommt und meistens drehen die Wege daher Schleifen um ein Tal. Die Wege wollen einen in eine Richtung drücken, die Hänge sind steil und wenn man die Abzweigung verpasst, dann ist man ganz schnell schon wieder anderswo und auf der Abfahrt in einer Richtung, in die man eigentlich nicht fahren will. Erwähnte ich schon, dass hier hinten am Berg das Kartenmaterial eher schlecht ist?

Aber das Münstertal ist erreicht und der schneebedeckte Belchen grüßt hinter grünen Wiesen.

Die Abfahrt ist doch etwas haarig – es ist steil. Sehr steil. Eine kurze Pause, um den Sattel abzusenken, ist nötig, sonst würde das Gleichgewicht nicht stimmen.

Das Münstertag ist erreicht. Von hier aus geht es mit Tempo die Straße herab in Richtung Staufen und ich kann richtig Gas geben. In der Kombi ist das wirklich fast eine perfekte Werbetour für Gravelbikes – erst schön durch den Wald fahren, dann unten in der Ebene auf Asphalt richtig treten. Die Kombi ist super 🙂