Frühling

Es war ein langer Winter. Einer mit viel Schnee und mit viel Corona – und da war nicht viel mit großen Radtouren. Nach Feierabend konnte ich mal eine halbe Stunde einen Kreis um Pfaffenweiler drehen oder in der Mittagspause des HomeOffices eine Runde drehen, aber es gab einfach den gesamten Winter über wenig Spektakuläres zu fahren. Das Elsass verschlossen, die Schweiz nicht zu bereisen. Rechts der Schwarzwald mit seinen langen Schneephasen und wildem Ausflüglerchaos und dann halt die schon zig mal befahrene Rheinebene.

Aber naja, die Zeiten werden besser und der Frühling ist etwas verregnet, hatte aber auch schon ein paar nette Tage. Die erste Tour des Jahres in die Schwarzwaldhänge führte mich den Ehrenstetter Grund hoch zum Kohlerhof und dann rüber zum Geiersnest. Unten in der Ebene war perfektes Frühlingswetter, 18°C und Sonne.

Und es tut gut, endlich mal wieder alleine im Wald zu fahren. An den Eingängen der Wälder, unten beim Schützenhaus und an der Streicherkapelle steppt der Bär. Die Leute treibt der Lockdown in den Wald, aber dann doch nicht so hoch. Die 400 Höhenmeter bis hier hin schrecken dann doch die Meisten ab:

Aber es lohnt sich natürlich – der Wald blüht und die Aussichten runter in die Ebene und zu den Vogesen sind großartig.

Nicht mehr lange und dann kann man auch wieder in den Vogesen fahren – die Route des Crêtes steht auf meiner Liste und der Sentier des Roches. Aber in der Zwischenzeit nehme ich auch gerne eine große Portion Schwarzwald.

Der Kohlerhof ist erreicht, aber ich habe noch keine Lust auf ein Ende der Radtour – die Abfahrt runter vom Kohler ist zwar sehr großartig, aber irgendwie will ich gerade in den Wäldern bleiben.

Zwei Routen stehen zur Auswahl – entweder rüber über die Berge ins Münstertal oder rüber zum Geiersnest und dann über St. Ullrich zurück. Ich nehm die zweite Route, denn die bin ich noch nie gefahren.

An Kaltwasser vorbei geht es in Richtung Eduardshöhe

Die Gegend dort oben ist einfach wunderschön – so schön, dass man da eigentlich gar keine Bilder von posten sollte, denn sonst wird es da noch voller mit Ausflüglern. Hoffen wir mal, dass sich nach Corona das alles wieder einpendelt und dass die Leute dann doch noch die anderen Freizeitmöglichkeiten nutzen, die Freiburg alles zu bieten hat.

Jetzt ist nach 750 Höhenmetern das Ende der Anstiege erreicht und es kann gemütlich das Tal hinunter gehen – wobei das natürlich glatt gelogen ist. Zum einen ist die Abfahrt nach St. Ullrich alles andere als gemütlich, sondern braucht einiges an Skill und Nerven. Die Straße kurvt und windet sich das Tal hinunter, aber sie hat auch einige Stellen mit schlechtem Asphalt, relativ viel Verkehr (Ausflügler!) und uneinsehbare Kurven.

Außerdem schlägt noch ein ganz anderes Problem zu: Unten im Tal waren 18°C und damit perfektes T-Shirt-Wetter. Ich hatte gar nicht geplant so hoch zu klettern und daher keine Jacke dabei. Oben sind es aber nur 9°C und die Abfahrt bei 40km/h+ wird dann doch arg kalt.

Die Tour hat so richtig Lust auf mehr gemacht – und wie dieses Jahr so ist, kam dann direkt wieder eine Kaltfront mit Regen und Schmuddelwetter. Naja, demnächst wieder. Der Schwarzwald läuft ja nicht weg.