Planet History

Tag: 1. April 2017

Erinnerungsorte

Cornelia Siebeck, Erinnerungsorte, Lieux de Mémoire, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 02.03.2017 http://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok.2.784.v1 = http://docupedia.de/zg/Siebeck_erinnerungsorte_v1_de_2017 (Via) Zur Docupedia 2010: https://archivalia.hypotheses.org/18614 https://archivalia.hypotheses.org/18617

NZZ luthert heute

Friedrich Wilhelm Graf: Ist Luther der erste Aufklärer, der erste moderne Mensch? https://www.nzz.ch/feuilleton/500-jahre-reformation-ist-er-der-erste-aufklaerer-der-erste-moderne-mensch-ld.154546 Thomas Maissen: Das Gewissen wählt sein Bekenntnis [Folgen der Reformation für die europäische Staatenwelt] https://www.nzz.ch/feuilleton/500-jahre-reformation-das-gewissen-waehlt-sein-bekenntnis-ld.154553 Cord Aschenbrenner: Facetten eines Facettenreichen [Bücherschau] https://www.nzz.ch/feuilleton/500-jahre-reformation-facetten-eines-facettenreichen-ld.154556 In den Linklisten zu Martin … Weiterlesen

VÖBBLOG TOP 20 im März 2017

13.347 total views im Februar 2017. Im  März 2017 gab es 77 Beiträge Die beliebtesten direkt – und nicht via Einstiegsseite – angesteuerten Posts (ohne Stellenanzeigen) waren OÖLB: „Österreich-Ungarns letzter Krieg 1914-1918“ online (das dürfte unser Dauerbrenner sein!) Europäische Bild- und Buchkultur im … Weiterlesen

Den »Kampf um die Sprache gewinnen«

Zur NS-Rhetorik des AfD-Politikers Björn Höcke * Von Andreas Kemper * April 2017
Björn Höcke sieht die AfD als »fundamentaloppositionelle Bewegungspartei«.Als »Bewegungspartei« (Hitler: »Partei der Bewegung«) habe sie eine klare Mission: Die »Begriffsherrschaft« der Linken zu brechen, den »Kampf um die Sprache« zu gewinnen. Dass zu dieser »Mission« der »Bewegungspartei« AfD auch gehört, die NS-Sprache wieder sprechbar zu machen, wird im Artikel von Andreas Kemper mehr als deutlich.

1.4.1917 Volltreffer

Volltreffer im Geschossstapel unserer Batterie. Unsere Batterie wurde heute stark beschossen. Die feindlichen Einschläge lagen zum Teil sehr gut – unmittelbar neben den Geschützen und im Verbindungsgraben. Ein Ausreißer hatte sogar einen Geschossstapel von 30 Granaten in die Gegend verstreut, ohne sie aber glücklicherweise zur Detonation zu bringen. So wurde größerer Schaden verhütet. Auch bei […]

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Buch: Lieben, Leben und sterben in Carnuntum

Carnuntum zählte zu den bedeutenderen Städten des Römischen Reichs und war im Jahr 308 Schauplatz der sogenannten Kaiserkonferenz. Licinius, einer der Teilnehmer, wurde dabei zum Augustus des Weströmischen Reichs ernannt.

Im Buch Antiker Reiseführer: Lieben, leben und sterben in Carnuntum (IGK-Verlag) verwendet der Autor Imre Kusztrich die damaligen Ereignisse als Rahmenhandlung, in der er den fiktiven Bernsteinhändler und Licnius-Freund Rutilius von seiner Heimatstadt Carnuntum und dem alltäglichen Leben darin berichten lässt.

Die Texte enthalten eine Vielzahl an lateinischen Fremdwörtern, die farblich markiert und in Infokästchen auf der jeweiligen Seite kurz erläutert werden.
Ein bisschen schade ist der Mangel an Quellenangaben. Zwar nennt der Autor die Quellen immer wieder einmal direkt im Text – z.B. Martialis berichtet … – aber so richtig nachprüfbar ist vieles nicht, wie etwa der an einer Stelle genannte doppelte Eintrittspreis, den Frauen beim Besuch einer Therme bezahlen mussten. Es wäre schon interessant, auf welchen überlieferten historischen Informationshäppchen solche Aussagen beruhen, um deren Gewicht einschätzen zu können (Leser mit ‚Quellenfetisch‘ gehören vermutlich nicht zur Hauptzielgruppe des Buchs – dazu unten mehr).
Auch stieß ich auf ein paar kleinere Patzer, wie etwa die Aussage, Militärtribunen hätten auf Ihrer Tunika nur einen Streifen (clavus) gehabt, obwohl es in Wirklichkeit zwei waren. Allerdings habe ich den Eindruck, dass der Autor durchaus bemüht war, sich an den Fakten zu orientieren. Zu 99 Prozent ist ihm das auch gelungen.

Das Buch beinhaltet diverse Abbildungen, wie etwa die Rekonstruktionszeichnung einer in Carnuntum von Archäologen entdeckten Gladiatorenschule sowie Fotos, die reale Rekonstruktionen römischer Bauwerke des Archäologischen Parks Carnuntum zeigen. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass dieses Buch bei vielen Lesern Interesse daran weckt, Carnuntum in Niederösterreich einmal selbst zu besuchen. Und das dürfte auch die Intention des Autors gewesen sein.
Trotzdem beziehen sich viele Beschreibungen nicht spezifisch auf die Situation in Carnuntum. Das ist schade; ich habe mir aufgrund des Titels mehr erwartet. So gesehen ist dieses Buch wohl eher für jene geeignet, die ein allgemeines Interesse am fassettenreichen Leben in einer antiken römischen Stadt haben; besonders dann, wenn das einschlägige Vorwissen über die Antike beim Leser noch nicht allzu stark ausgeprägt ist.

Inhaltsverzeichnis

– Prolog
– Imperatoren, Carnuntum erwartet euch!
– Diese Stadt ist voller Feste
– Willkommen in meiner villa urbana
– Mit einem Gongschlag lädt die Therme zum Genießen ein
– Mann, Frau, Begierde und Moral
– Martialisches zieht uns in die Arenen
– Der Tod in Carnuntum hat iele Gesichter
– Unser Reichthront auf Disziplin, Treue und Tapferkeit
– Das Paradies, in dem wir Leben dürfen
– Geschriebenes unterscheidet uns von den Barbaren
– Mögen die Götter unseren Kaiser erhellen!
– Historisches Pannonien heute
– Infos

—————–

Weiterführende Informationen:


Weitere interessante Themen auf diesem Blog:

26m lange Planke von Cheops‘ Barke ausgegraben

In Gizeh, nahe den Pyramiden, haben Archäologen nun ein enorm langes Stück Holz gefunden, das sie für die Planke einer Barke halten, die zu Ehren des Cheops gebaut wurde. Das Holzteil fand ein japanisch-ägyptisches Team in einer 3m tiefen Grube. Es ist 26 Meter lang und somit das größte Stück, das jemals von einer Cheops-Barke […]

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Schweizer Archivtag 2017 (9. Juni): Linked / Open Data

Via Wikipedia: Schweizer Archivtag 2017: Am 9. Juni 2017 findet auf der ganzen Welt der Internationale Archivtag (International Archives Day) statt. Der Verein Schweizerischer Archivarinnen und Archivare (VSA) unterstützt dieses internationale Datum, wodurch der nächste Schweizer Archivtag am Freitag, 9. Juni 2017 stattfindet. Der Archivtag bietet eine gute Gelegenheit Archive in der breiten Öffentlichkeit, der Wissenschaft, verwandten Institutionen und Verbänden, aber auch bei den Geldgebern und Archivträgern bekannter zu machen. Das Thema des Schweizer Archivtages 2017 lautet Linked / Open data. So können Archive … Schweizer Archivtag 2017 (9. Juni): Linked / Open Data weiterlesen

LaG-Magazin „Der »Große Terror« in der Sowjetunion“

Im Zentrum der März-Ausgabe des LaG-Magazins steht titelgebend der „Große Terror“ in der stalinistischen Sowjetunion als eines der Themen, die sowohl im schulischen Lernen als auch in der außerschulischen historisch-politischen Bildungsarbeit wenig behandelt werden. Auch im heutigen Russland findet eine Aufarbeitung der menschenverachtenden Schauprozesse aus den Jahren 1936, 1937 und 1938 kaum statt. Insofern möchten wir Sie mit dem aktuellen Magazin ermuntern sich im Rahmen der Geschichtsvermittlung mit diesem historischen Thema zu befassen.
 
Wie im LaG-Magazin üblich führen drei Diskussionsbeiträge in das Thema ein. Im zweiten Teil stellen wir Materialien und Fachbücher vor, die aus unserer Perspektive zur Vertiefung geeignet sind.
 
Einen ersten Überblick gibt Christoph Jünke. Er macht in seinem Aufsatz unter anderem darauf aufmerksam, dass es sich bei den Prozessen nur um die Spitze des Eisberges einer landesweiten Verfolgung handelte, die Angehörige aus allen Schichten der Gesellschaft traf.
 
Die einzelnen Prozesse, ihre Dynamik und wesentliche Akteure behandelt vertiefend Wladislaw Hedeler. Er geht auch auf die immer noch ausstehende gründliche Aufarbeitung des „Großen Terrors“ ein.
 
Marcel Bois zeigt schließlich, dass auch Mitglieder der KPD Opfer der Säuberungen wurden. Dazu gehören auch Kommunist_innen, die vor der nationalsozialistischen Verfolgung in die für sie scheinbar sichere Sowjetunion geflohen sind.
 
Wir bedanken uns bei den Autoren für die eingebrachten Aufsätze.
 
IN EIGENER SACHE
Bei der Sonderausgabe des LaG-Magazins gab es ein technisches Problem mit der Verschickung des E-Mail-Newsletters an die Abonnent_innen. Die Besprechung des Buches „Die Todesmärsche 1944/45“ von Daniel Blatman durch Nadja Grintzewitsch wurde nicht in der E-Mail aufgeführt. Wir möchten uns dafür entschuldigen.
Für das vorliegende LaG-Magazin wünschen wir Ihnen eine interessante Lektüre.
 
Die nächste Ausgabe erscheint am 26. April. Sie trägt den Titel „Die Aktualität von Antiziganismus. Stereotype, Problemlagen und Gegenmaßnahmen“.
 
Ihre LaG-Redaktion

LaG-Magazin „Der »Große Terror« in der Sowjetunion“

Im Zentrum der März-Ausgabe des LaG-Magazins steht titelgebend der „Große Terror“ in der stalinistischen Sowjetunion als eines der Themen, die sowohl im schulischen Lernen als auch in der außerschulischen historisch-politischen Bildungsarbeit wenig behandelt werden. Auch im heutigen Russland findet eine Aufarbeitung der menschenverachtenden Schauprozesse aus den Jahren 1936, 1937 und 1938 kaum statt. Insofern möchten wir Sie mit dem aktuellen Magazin ermuntern sich im Rahmen der Geschichtsvermittlung mit diesem historischen Thema zu befassen.
 
Wie im LaG-Magazin üblich führen drei Diskussionsbeiträge in das Thema ein. Im zweiten Teil stellen wir Materialien und Fachbücher vor, die aus unserer Perspektive zur Vertiefung geeignet sind.
 
Einen ersten Überblick gibt Christoph Jünke. Er macht in seinem Aufsatz unter anderem darauf aufmerksam, dass es sich bei den Prozessen nur um die Spitze des Eisberges einer landesweiten Verfolgung handelte, die Angehörige aus allen Schichten der Gesellschaft traf.
 
Die einzelnen Prozesse, ihre Dynamik und wesentliche Akteure behandelt vertiefend Wladislaw Hedeler. Er geht auch auf die immer noch ausstehende gründliche Aufarbeitung des „Großen Terrors“ ein.
 
Marcel Bois zeigt schließlich, dass auch Mitglieder der KPD Opfer der Säuberungen wurden. Dazu gehören auch Kommunist_innen, die vor der nationalsozialistischen Verfolgung in die für sie scheinbar sichere Sowjetunion geflohen sind.
 
Wir bedanken uns bei den Autoren für die eingebrachten Aufsätze.
 
IN EIGENER SACHE
Bei der Sonderausgabe des LaG-Magazins gab es ein technisches Problem mit der Verschickung des E-Mail-Newsletters an die Abonnent_innen. Die Besprechung des Buches „Die Todesmärsche 1944/45“ von Daniel Blatman durch Nadja Grintzewitsch wurde nicht in der E-Mail aufgeführt. Wir möchten uns dafür entschuldigen.
Für das vorliegende LaG-Magazin wünschen wir Ihnen eine interessante Lektüre.
 
Die nächste Ausgabe erscheint am 26. April. Sie trägt den Titel „Die Aktualität von Antiziganismus. Stereotype, Problemlagen und Gegenmaßnahmen“.
 
Ihre LaG-Redaktion

Schwedische Landesaufnahme von Pommern

Schwedische Landesaufnahme von Pommern Ein Projekt der KEK – Koordinierungsstelle für den Erhalt des schriftliche Kulturgutes – war die Restaurierung von Karten der Schwedischen Landesaufnahme von Pommern (1692-1709) Die Karten können unter http://svea-pommern.de eingesehen werden. http://schriftgutschuetzen.kek-spk.de/projekte/das-erste-deutsche-kataster-restaurierung-von-karten-der-schwedischen-landesaufnahme-von-pommern-1692-1709-2/ Ähnliche BeiträgeWeihnachten im Pommerlande Neuerscheinungen … Weiterlesen

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Hafenbuch von Treptow an der Rega 1536-1569

Das Hafenbuch von Treptow an der Rega 1536-1569 Neuerscheinung einer Quellenedition. Bei dieser Quelle handelt es sich um ein zentrales Zeugnis zur Geschichte der Folgen der Reformation in Pommern, noch dazu am Initialort für die Einführung der neuen Lehre. Das … Weiterlesen

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Demminer Findbuch – Innungen

Im Landesarchiv Greifswald lagern verschiedene Bestände über die Stadt und den Altkreis Demmin, welche zum Großteil schon über die Archivsuche Ariadne erfasst sind. Mein Ziel ist es, die restlichen Findbücher zu veröffentlichen, welche bislang nur als Schriftform (handgeschrieben bzw. Schreibmaschine) … Weiterlesen

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Kulturgut in Syrien und Irak, März 2017

Daesh/IS gerät immer stärker in Bedrängnis, nach den Kämpfen um Aleppo, Palmyra sind nun die Städte von Idlib, Mosul und auch Stadtteile im Osten von Damaskus, wo es vorher relativ ruhig geblieben ist. Damaskus war auch der Ort, an dem viele Objekte aus Syrien „in Sicherheit“ gebracht worden sind. (Die Internetseite der syrischen Altertumsbehörde war am 30.3.2017 nicht mehr zuverlässig zu erreichen – deshalb laufen einige der unten angegebenen Links möglicherweise ins Leere).

Einige der  bislang verwendeten Quellen sind in den letzten Monaten weggebrochen, so z.B. die facebook-Seite Le patrimoine archéologique syrien en danger – https://www.facebook.com/Archeologie.syrienne/  oder

Auch die facebook-Seite des Nationalmuseums in Damaskus, die bis Mitte 2015 immer wieder – bisweilen durchaus propagandistische – Posts abgesetzt hat, ist seit langem still. Aktiv ist noch die facebook-Gruppe Archaeology in Syria – An eye over the WHL, wobei deren Website ebenfalls seit etwa einem Jahr auch keine Aktivitäten mehr zeigt. 

Eine Dokumentation der Maßnahmen und des internationalen Engagements zum Schutz des Kulturerbes bieten die Berichte Heritage for Peace. Der nun vorgelegte vierte Bericht bezieht sich auf den Zeitraum Oktober 2015 bis Dezember 2016. Hier ist unter den Reports und Databases auch Archaeologik aufgeführt.

Palmyra

1.3.2017
Erneutes Vordringen des russich-syrischen Militärs. Eingenommen wurde die Zitadelle und Gebiete im Westen der Stadt. Es bleibt zunächst unklar, ob das Ruinengelände bereits „befreit“ ist.

Die russische Sicht:

Die inzwischen von Daesh zerstörte Bühne des Theaters von Palmyra
(Foto: M. Scholz, 1993)

2.3.2017
Die syrisch-russischen Kräfte haben Palmyra angeblich vollständig eingenommen. Daesh soll in der ganzen Stadt Minen deponiert haben.

3./4.3.2017

Erste Bilder aus der wieder befreiten antiken Stadt, aus der sich Daesh zwar zurückgezogen hat, deren Besetzung aber wegen Sprengfallen und Minen nur vorsichtig Schritt für Schritt erfolgt:

          Auf YouTube finden sich von RUPTLY mehrere Videos, die das Vordringen der syrischen Truppen zeigen:

          Russische Medien stellen die Rolle Russlands bei der Rückeroberung heraus:

          5.3.2017
          In Palmyra wird zu einem Pressetermin geladen.  Dabei entstehen Bilder mit Musikantinnen vor der zerstörten Bühnenwand des Theaters. Palmyra and Aleppo News Updates kommentiert auf facebook: „It is hard to dislike the photos of the musicians and surely the west will equal the absence of hijab with freedom and democracy but appearances are deceptive.“ Ein anderer Kommentar weißt darauf hin, dass die Berichte den Eindruck erweckten, Palmyra bestünde nur aus Archäologie und Sand, nicht aus Mesnchen.

          In einem Kommentar in The National, einer Zeitung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wird die aktivere Rolle der USA bei der Rückeroberung herausgestellt:

          ab 6.3.

          „We were afraid and we expected the worst scenarios; luckily, the terrorists did not have enough time to carry out more crimes against the human heritage. Where we have not spotted any new damage so far in the Tomb of the Three Brothers, Temple of Bel, Temple of Nebo, Camp of Diocletian, the Straight Street, Agora and other monuments.“

          Ein Militärführer von Daesh, Anführer Abu Hamid al-Sukhni wurde bei Kämpfen getötet. Er soll für die Zerstörungen in Palmyra verantwortlich gewesen sein.

                  Mosul

                  DIe irakischen Truppen dringen im Häuserkampf in den Westen von Mosul vor.
                  Unter dem von Daesh 2014 zerstörten Jonas-Schrein wurden die Reste eines assyrischen Palastes entdeckt. Entgegen der Medienberichte war die Fundstelle durchaus schon bekannt, doch war auf Ausgrabungen an der Stelle des Schreines verzichtet wurde. Als die irakischen Streitkräfte die Region östlich von Mosul zurück erobert haben, wurden zahlreiche Stollen entdeckt, mit denen Daesh den Palast hat plündern lassen. Es ist schwer zu bestimmen, was geraubt wurde und wie dramatisch die Zerstörungen der bislang weitgehend unbekannten Anlage sind.

                  Das Museum von Mosul wurde von irakischen Streitkräften eingenommen. Es seien nur noch Trümmer vorhanden.

                  „Zuvor hatten die irakischen Behörden mitgeteilt, dass einige der vernichteten Artefakte Reproduktionen gewesen seien. Man habe einige Originale nach Bagdad evakuieren können. … Es wurde auch bekannt, dass die Terroristen einige Kunstgegenstände auf dem Schwarzmarkt verkauften.“ /RT today)

                  Die Universität Mosul

                  Verwiesen sei auf die facebook-Gruppe Monuments of Mosul in Danger,  die immer wieder Berichte aus der Stadt liefert.

                    Zerstörungen

                    Bakhira, 2010
                    (Foto: Jim Gordon [CC BY 2.0] via WikimediaCommons)

                    Idlib und das nordsyrische Kalksteinmassiv

                    Die syrische Altertumsbehörde postet Bilder, die Raubgrabungen und Steinraub in Bakhira, einer der toten Städte im nordsyrischen Kalksteinmassiv und Teil des UNESCO-Weltkulturerbes zeigen.
                    Die Region Idlib ist in den Händen der Oppositionskräfte. Nach dem Fall von Aleppo und Palmyra scheinen sich die Kämpfe dort nun zu verschlimmern.
                    Für Idlib ist die facebook-Präsenz des Idleb Antiquites Center [sic!] zu nennen 

                    Aleppo

                    In Aleppo gibt es erste Bestandsaufnahmen der Zerstörung. Zu nennen sind v.a. Posts der facebook-Gruppe Aleppo Archaeology und Berichte der DGAM.

                      Anschlags- und Morddrohungen gegen  Kulturprogramm in Babylon

                      Im Irak drohen radikale Gruppen den Verantwortlichen der Stätte Babylon mit Anschlägen und Mord, wenn dort weiterhin ein Kulturprogramm angeboten werde.

                      Terrorfinanzierung

                      Die Diskussion, inwiefern die Raubgrabungen und der Antikenhandel mit Terrorfinanzierung in Verbindung gebracht werden kann (und soll), hat erneut an Heftigkeit gewonnen. Ein Bericht über die Finanzierungslage des Daesh hatte im Februar festgestellt, dass keine Zahlen benannt werden können (Archaeologik 1.2.2017). Schon vor Jahren haben Stimmen gewarnt, die Verbindungen mit dem Terror zu stark herauszustellen, da sie natürlich nicht wirklich mit Beweisen hinterfüttert werden können und so die Glaubwürdigkeit leiden könnte. Anti-Terrormaßnahmen müssten auch nicht unbedingt den Interessen des Kulturgüterchutzes entsprechen (Archaeologik 9.8.2014, vergl. Der Beweis des Unbewieseneen. Archaeologik 28.11.2015).

                      Eine Resolution des UN-Sicherheitsrats vom 24.3.2017 betont hingegen die Rolle des Kulturgüterschutzes für den Kampf gegen den Terrorismus. Erstmals kam die UNESCO in diesem UN-Gremium direkt zu Wort. Außerdem gab es ein Statement der italienischen Carrabinieri, nachdem allein im letzten Jahr in Italien im Kampf gegen illegalen Kulturgüterhandel 800.000 Objekte sicher gestellt worden seine. 

                      Sehr gut zum Thema Raubgrabungen und Terrorfinanzierung:

                          Maßnahmen

                          Die Schaffung eines internationalen Fonds

                          Auf der UNESCO-Tagung  „Safe-guarding Endangered Cultural Heritage“ in Abu Dhabi im Dezember 2016 war beschlossen worden, einen Fond für den Schutz bedrohten kulturellen Erbes einzurichten. Dafür sollen 100 Mio. US-$ zur Verfügung gestellt werden, wovon Frankreich alleine 30 Mio zugesagt hat. Mit dem Fond sollen  die weltweite Initiative „Unite for Heritage“ und die Bemühungen der UNESCO zum Schutz von Kulturgut im bewaffneten Konflikt unterstützt werden (siehe http://archaeologik.blogspot.de/2017/01/morden-und-restaurieren-in-aleppo.html).  Jetzt fand in Paris ein Nachfolgetreffen statt, bei dem es darum ging, die Geldgeber zusammen zu bekommen.

                           

                          UN-Resolution

                          Im Kontext der oben genannten Sitzung des UN-Sicherheitsrates wurde Resolution Nr. 2347 verabschiedet, die Kulturgutzerstörung als Kriegsverbrechen einstuft. Dabei wird explizit auf das Urteil des Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag um Zerstörungen von Weltkulturerbe in Timbuktu verwiesen (http://archaeologik.blogspot.de/2016/08/groere-aufmerksamkeit-fur-das.html)

                          Die Resolution wendet sich explizit auch gegen Plünderung und Schmuggel von Kulturgüterm.

                          Deplores and condemnsthe unlawful destruction of cultural heritage, inter alia destruction of religious sites and artefacts, as well as the looting and smuggling of cultural property from archaeological sites, museums, libraries,archives, and other sites, in the context of armed conflicts, notably by terrorist groups.

                            Exil und Weiterbildung

                            Das Beispiel des syrischen Archäologen Mohamad Fakhro, früher Vizedirektor des Nationalmuseums in Aleppo und Grabungsleiter in Tell Halaf, jetzt an der Universität Tübingen

                            Artefaktmarker

                            Internationales

                              online-Ausstellung des Gettys:

                              dazu eine Kritik

                              Palmyra-Ausstellung in Hannover

                              Bel-Heiligtum in Palmyra
                              von Louis-François Cassas (1756-1827)
                               (Wallraf-Richartz-Museum, Köln,
                              Inv.-Nr. Hittorff-Nachlass, Ba. 011)
                              (gemeinfrei, via WikimediaCommons)

                              Jetzt im Kestner-Museum. 2016 war die Ausstellung in Köln zu sehen (vergl. http://archaeologik.blogspot.de/2016/04/die-befreiung-von-palmyra-syrienirak-im.html).

                              Wiederaufbauplanungen für Aleppo

                              G7-Kulturgipfel in Florenz

                                Sonstiges

                                  Links

                                  frühere Posts zum Bürgerkrieg in Syrien auf Archaeologik (u.a. monatliche Reports, insbesondere Medienbeobachtung seit Mai 2012), inzwischen auch jeweils zur Situation im Irak

                                  Dank an diverse Kollegen für Hinweise und Übersetzungen.

                                  Kulturgut in Syrien und Irak, März 2017

                                  Daesh/IS gerät immer stärker in Bedrängnis, nach den Kämpfen um Aleppo, Palmyra sind nun die Städte von Idlib, Mosul und auch Stadtteile im Osten von Damaskus, wo es vorher relativ ruhig geblieben ist. Damaskus war auch der Ort, an dem viele Objekte aus Syrien „in Sicherheit“ gebracht worden sind. (Die Internetseite der syrischen Altertumsbehörde war am 30.3.2017 nicht mehr zuverlässig zu erreichen – deshalb laufen einige der unten angegebenen Links möglicherweise ins Leere).

                                  Einige der  bislang verwendeten Quellen sind in den letzten Monaten weggebrochen, so z.B. die facebook-Seite Le patrimoine archéologique syrien en danger – https://www.facebook.com/Archeologie.syrienne/  oder

                                  Auch die facebook-Seite des Nationalmuseums in Damaskus, die bis Mitte 2015 immer wieder – bisweilen durchaus propagandistische – Posts abgesetzt hat, ist seit langem still. Aktiv ist noch die facebook-Gruppe Archaeology in Syria – An eye over the WHL, wobei deren Website ebenfalls seit etwa einem Jahr auch keine Aktivitäten mehr zeigt. 

                                  Eine Dokumentation der Maßnahmen und des internationalen Engagements zum Schutz des Kulturerbes bieten die Berichte Heritage for Peace. Der nun vorgelegte vierte Bericht bezieht sich auf den Zeitraum Oktober 2015 bis Dezember 2016. Hier ist unter den Reports und Databases auch Archaeologik aufgeführt.

                                  Palmyra

                                  1.3.2017
                                  Erneutes Vordringen des russich-syrischen Militärs. Eingenommen wurde die Zitadelle und Gebiete im Westen der Stadt. Es bleibt zunächst unklar, ob das Ruinengelände bereits „befreit“ ist.

                                  Die russische Sicht:

                                  Die inzwischen von Daesh zerstörte Bühne des Theaters von Palmyra
                                  (Foto: M. Scholz, 1993)

                                  2.3.2017
                                  Die syrisch-russischen Kräfte haben Palmyra angeblich vollständig eingenommen. Daesh soll in der ganzen Stadt Minen deponiert haben.

                                  3./4.3.2017

                                  Erste Bilder aus der wieder befreiten antiken Stadt, aus der sich Daesh zwar zurückgezogen hat, deren Besetzung aber wegen Sprengfallen und Minen nur vorsichtig Schritt für Schritt erfolgt:

                                          Auf YouTube finden sich von RUPTLY mehrere Videos, die das Vordringen der syrischen Truppen zeigen:

                                          Russische Medien stellen die Rolle Russlands bei der Rückeroberung heraus:

                                          5.3.2017
                                          In Palmyra wird zu einem Pressetermin geladen.  Dabei entstehen Bilder mit Musikantinnen vor der zerstörten Bühnenwand des Theaters. Palmyra and Aleppo News Updates kommentiert auf facebook: „It is hard to dislike the photos of the musicians and surely the west will equal the absence of hijab with freedom and democracy but appearances are deceptive.“ Ein anderer Kommentar weißt darauf hin, dass die Berichte den Eindruck erweckten, Palmyra bestünde nur aus Archäologie und Sand, nicht aus Mesnchen.

                                          In einem Kommentar in The National, einer Zeitung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wird die aktivere Rolle der USA bei der Rückeroberung herausgestellt:

                                          ab 6.3.

                                          „We were afraid and we expected the worst scenarios; luckily, the terrorists did not have enough time to carry out more crimes against the human heritage. Where we have not spotted any new damage so far in the Tomb of the Three Brothers, Temple of Bel, Temple of Nebo, Camp of Diocletian, the Straight Street, Agora and other monuments.“

                                          Ein Militärführer von Daesh, Anführer Abu Hamid al-Sukhni wurde bei Kämpfen getötet. Er soll für die Zerstörungen in Palmyra verantwortlich gewesen sein.

                                                  Mosul

                                                  DIe irakischen Truppen dringen im Häuserkampf in den Westen von Mosul vor.
                                                  Unter dem von Daesh 2014 zerstörten Jonas-Schrein wurden die Reste eines assyrischen Palastes entdeckt. Entgegen der Medienberichte war die Fundstelle durchaus schon bekannt, doch war auf Ausgrabungen an der Stelle des Schreines verzichtet wurde. Als die irakischen Streitkräfte die Region östlich von Mosul zurück erobert haben, wurden zahlreiche Stollen entdeckt, mit denen Daesh den Palast hat plündern lassen. Es ist schwer zu bestimmen, was geraubt wurde und wie dramatisch die Zerstörungen der bislang weitgehend unbekannten Anlage sind.

                                                  Das Museum von Mosul wurde von irakischen Streitkräften eingenommen. Es seien nur noch Trümmer vorhanden.

                                                  „Zuvor hatten die irakischen Behörden mitgeteilt, dass einige der vernichteten Artefakte Reproduktionen gewesen seien. Man habe einige Originale nach Bagdad evakuieren können. … Es wurde auch bekannt, dass die Terroristen einige Kunstgegenstände auf dem Schwarzmarkt verkauften.“ /RT today)

                                                  Die Universität Mosul

                                                  Verwiesen sei auf die facebook-Gruppe Monuments of Mosul in Danger,  die immer wieder Berichte aus der Stadt liefert.

                                                    Zerstörungen

                                                    Bakhira, 2010
                                                    (Foto: Jim Gordon [CC BY 2.0] via WikimediaCommons)

                                                    Idlib und das nordsyrische Kalksteinmassiv

                                                    Die syrische Altertumsbehörde postet Bilder, die Raubgrabungen und Steinraub in Bakhira, einer der toten Städte im nordsyrischen Kalksteinmassiv und Teil des UNESCO-Weltkulturerbes zeigen.
                                                    Die Region Idlib ist in den Händen der Oppositionskräfte. Nach dem Fall von Aleppo und Palmyra scheinen sich die Kämpfe dort nun zu verschlimmern.
                                                    Für Idlib ist die facebook-Präsenz des Idleb Antiquites Center [sic!] zu nennen 

                                                    Aleppo

                                                    In Aleppo gibt es erste Bestandsaufnahmen der Zerstörung. Zu nennen sind v.a. Posts der facebook-Gruppe Aleppo Archaeology und Berichte der DGAM.

                                                      Anschlags- und Morddrohungen gegen  Kulturprogramm in Babylon

                                                      Im Irak drohen radikale Gruppen den Verantwortlichen der Stätte Babylon mit Anschlägen und Mord, wenn dort weiterhin ein Kulturprogramm angeboten werde.

                                                      Terrorfinanzierung

                                                      Die Diskussion, inwiefern die Raubgrabungen und der Antikenhandel mit Terrorfinanzierung in Verbindung gebracht werden kann (und soll), hat erneut an Heftigkeit gewonnen. Ein Bericht über die Finanzierungslage des Daesh hatte im Februar festgestellt, dass keine Zahlen benannt werden können (Archaeologik 1.2.2017). Schon vor Jahren haben Stimmen gewarnt, die Verbindungen mit dem Terror zu stark herauszustellen, da sie natürlich nicht wirklich mit Beweisen hinterfüttert werden können und so die Glaubwürdigkeit leiden könnte. Anti-Terrormaßnahmen müssten auch nicht unbedingt den Interessen des Kulturgüterchutzes entsprechen (Archaeologik 9.8.2014, vergl. Der Beweis des Unbewieseneen. Archaeologik 28.11.2015).

                                                      Eine Resolution des UN-Sicherheitsrats vom 24.3.2017 betont hingegen die Rolle des Kulturgüterschutzes für den Kampf gegen den Terrorismus. Erstmals kam die UNESCO in diesem UN-Gremium direkt zu Wort. Außerdem gab es ein Statement der italienischen Carrabinieri, nachdem allein im letzten Jahr in Italien im Kampf gegen illegalen Kulturgüterhandel 800.000 Objekte sicher gestellt worden seine. 

                                                      Sehr gut zum Thema Raubgrabungen und Terrorfinanzierung:

                                                          Maßnahmen

                                                          Die Schaffung eines internationalen Fonds

                                                          Auf der UNESCO-Tagung  „Safe-guarding Endangered Cultural Heritage“ in Abu Dhabi im Dezember 2016 war beschlossen worden, einen Fond für den Schutz bedrohten kulturellen Erbes einzurichten. Dafür sollen 100 Mio. US-$ zur Verfügung gestellt werden, wovon Frankreich alleine 30 Mio zugesagt hat. Mit dem Fond sollen  die weltweite Initiative „Unite for Heritage“ und die Bemühungen der UNESCO zum Schutz von Kulturgut im bewaffneten Konflikt unterstützt werden (siehe http://archaeologik.blogspot.de/2017/01/morden-und-restaurieren-in-aleppo.html).  Jetzt fand in Paris ein Nachfolgetreffen statt, bei dem es darum ging, die Geldgeber zusammen zu bekommen.

                                                           

                                                          UN-Resolution

                                                          Im Kontext der oben genannten Sitzung des UN-Sicherheitsrates wurde Resolution Nr. 2347 verabschiedet, die Kulturgutzerstörung als Kriegsverbrechen einstuft. Dabei wird explizit auf das Urteil des Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag um Zerstörungen von Weltkulturerbe in Timbuktu verwiesen (http://archaeologik.blogspot.de/2016/08/groere-aufmerksamkeit-fur-das.html)

                                                          Die Resolution wendet sich explizit auch gegen Plünderung und Schmuggel von Kulturgüterm.

                                                          Deplores and condemnsthe unlawful destruction of cultural heritage, inter alia destruction of religious sites and artefacts, as well as the looting and smuggling of cultural property from archaeological sites, museums, libraries,archives, and other sites, in the context of armed conflicts, notably by terrorist groups.

                                                            Exil und Weiterbildung

                                                            Das Beispiel des syrischen Archäologen Mohamad Fakhro, früher Vizedirektor des Nationalmuseums in Aleppo und Grabungsleiter in Tell Halaf, jetzt an der Universität Tübingen

                                                            Artefaktmarker

                                                            Internationales

                                                              online-Ausstellung des Gettys:

                                                              dazu eine Kritik

                                                              Palmyra-Ausstellung in Hannover

                                                              Bel-Heiligtum in Palmyra
                                                              von Louis-François Cassas (1756-1827)
                                                               (Wallraf-Richartz-Museum, Köln,
                                                              Inv.-Nr. Hittorff-Nachlass, Ba. 011)
                                                              (gemeinfrei, via WikimediaCommons)

                                                              Jetzt im Kestner-Museum. 2016 war die Ausstellung in Köln zu sehen (vergl. http://archaeologik.blogspot.de/2016/04/die-befreiung-von-palmyra-syrienirak-im.html).

                                                              Wiederaufbauplanungen für Aleppo

                                                              G7-Kulturgipfel in Florenz

                                                                Sonstiges

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                                                                  frühere Posts zum Bürgerkrieg in Syrien auf Archaeologik (u.a. monatliche Reports, insbesondere Medienbeobachtung seit Mai 2012), inzwischen auch jeweils zur Situation im Irak

                                                                  Dank an diverse Kollegen für Hinweise und Übersetzungen.