Nachdem die feindlichen Batterien den ganzen Tag über getrommelt haben, setzen am Abend auf der Front beiderseits der Maas heftige Patrouillen-Vorstöße der Franzosen ein, die aber überall abgewiesen werden können. Die Folge davon ist, dass die Artillerie während der ganzen Nacht ihr Wort weiter redet. Der nächste Tagebucheintrag folgt am 18.8.
Tag: 14. August 2017
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Leipziger Magiehandschriften
by Klaus Graf •
Sind mindestens seit April 2013 online, werden aber von der ZEIT als Entdeckung gefeuert. Von den Digitalisaten ist nicht die Rede, und die verlinkte Liste lässt erst einmal nicht erkennen, dass die Stücke online einsehbar sind.
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Blogparade „Schlüsselmomente Ahnenforschung“
by Klaus Graf •
http://archivrecherche-dresden.de/blogparade-schluesselmomente-ahnenforschung/
Mein Beitrag: Die Erforschung meiner eigenen Ahnen war mir bislang nie wichtig.
Sozialstaat | État Social
Wie stehen die deutschen Parteien zur Europäischen Union?
by La Rédaction •
Bei der deutschen Bundestagswahl im kommenden September geht es nicht nur um nationale Belange, sondern indirekt auch um die Zukunft der Europäischen Union. Unser Koordinator Manuel Müller, der auch das Blog Der (europäische) Föderalist betreibt, hat deshalb einen interaktiven Wahlkompass entwickelt, durch den Nutzer ihre eigenen Standpunkte zu 28 europapolitischen Thesen mit denen der deutschen Parteien vergleichen können. Der Wahlkompass funktioniert ähnlich wie der bekannte „Wahl-O-Mat“ der Bundeszentrale für politische Bildung, konzentriert sich aber auf Europathemen. Alle Parteien mit realistischen Chancen auf Einzug in … Wie stehen die deutschen Parteien zur Europäischen Union? weiterlesen →
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Mittelalterliche Handschriften in Boston
by Klaus Graf •
Die Ausstellungs-Website wurde erweitert: http://beyondwords2016.org/ Ganze digitalisierte Handschriften sind Mangelware, nicht einmal Harvard hat alle Stücke komplett digitalisiert. Permalinks: Fehlanzeige.
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Neues Blog: Lausitz – Łužica – Łužyca. Aspekte der Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte einer ost-mittel-europäischen Brückenlandschaft
by Klaus Graf •
https://lausitz.hypotheses.org/195
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Iron Blogger History – Auch Historiker*innen bloggen eisern
by Klaus Graf •
https://www.openhistory.de/2017/08/14/iron-blogger-history-auch-historikerinnen-bloggen-eisern/ Wer nicht mindestens einmal im Monat bloggt, zahlt 10 Euro in die Gemeinschaftskasse. Müsste ich dann nicht eigentlich einen Bonus bekommen?
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ISSN für Blogs
by Klaus Graf •
Blogartikel im Bibliothekskatalog finden dank #ISSN!Wie geht das? Mehr hier: https://t.co/UwV0pnYI5M https://t.co/mDnCkbAFQJ — de.hypotheses (@dehypotheses) 14. August 2017 Mareike König informierte 2014: https://bloghaus.hypotheses.org/982 „Aber auch wissenschaftliche Blogs ohne universitäre Anbindung können eine ISSN bekommen. Ein Beispiel dafür ist das Blog … Weiterlesen →
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Global Medieval Sourcebook
by Klaus Graf •
http://sourcebook.stanford.edu/ Die Seite bietet englische Übersetzungen von Texten, die teilweise noch nie ins Englische übersetzt wurden. Der Umfang ist noch sehr bescheiden. Bei http://sourcebook.stanford.edu/text/two-or-three-days-ago-song finde ich die Angabe der benützten Vorlage nicht. Via http://www.medievalists.net/2017/08/global-medieval-sourcebook-launched/
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Schattenbibliotheken: Ein Krisensymptom der Wissenschaft
by Klaus Graf •
https://irights.info/artikel/schattenbibliotheken-ein-krisensymptom-der-wissenschaft/28663 berücksichtigt meinen Artikel „Sci Hub, Fernleihe und Open Access“ (2016) nicht. Siehe auch „Sci-Hub is necessary but it is not a solution“ (12. August 2017): „Until such time that most journals make their content freely available, Sci-Hub will be … Weiterlesen →
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Taiwan’s National Palace Museum Digitizes 70,000 Images of From Its Vast Collection
by Klaus Graf •
https://news.artnet.com/art-world/taiwans-national-palace-museum-digitizes-70000-images-1048163 „The images are available to download for free, along with information about the objects’ histories, as part of the museum’s Open Data photo-sharing initiative. „
Archivalia
Aus evangelischen Archiven 56 (2016) jetzt online
by Klaus Graf •
http://blog.archiv.ekir.de/2017/08/14/aus-evangelischen-archiven-56-2016-jetzt-online/ „Der „rheinische“ Beitrag (S. 40-58) beschäftigt sich unter dem Titel „Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen“ u. a. mit genealogischen Kooperationsprojekten, der Publikation von Fotobeständen und dem immergrünen Thema Fotografieren im Lesesaal. Bei letzterem ist mit Freude zu konstatieren, dass … Weiterlesen →
Archivalia
Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2016
by Klaus Graf •
Vor kurzem ist der neueste Band der Berichtsbände erschienen. Ich habe subjektiv einige Inhalte hervor. Zum keltischen Oppidum Heidengraben wird S. 150 bemerkt, dass das Gräberfeld beim Burrenhof als Erinnerungsort, als „mythischer Ort des gemeinsamen Toten- und Ahnengedenkens“ fungierte. Auf … Weiterlesen →
HföD
Neue Adresse des Fachbereichs: Dessauerstr. 6, 80992 München
by fhvraub •
Nachdem der lange geplante Umzug des Fachbereichs Archiv- und Bibliothekswesens vom 8. bis 10. August erfolgt ist, sind wir nun in den neuen Räumlichkeiten zu erreichen. Außer der Postanschrift (jetzt Dessauerstr. 6, 80992 München) sind alle anderen Kontaktadaten erhalten geblieben. Dass der Umzug so reibungslos geklappt hat, ist vor allem der tatkräftigen Unterstützung der IT-Abteilung der Bayerischen Staatsbibliothek zu verdanken…
1914-1918 - Die Entwicklung der Dinge
14.8.1917 Das beiderseitige Artilleriefeuer hält an
by Ernst Pauleit •
Das beiderseitige Artilleriefeuer hält noch mit unverminderter Stärke an. Der deutsche Heeresbericht meldet: “An der Nordostfront von Verdun haben sich auf beiden Maasufern heftige Artielleriekämpfe entwickelt!” Nun weiß man daheim wieder Bescheid – aber es ist hier wie anderswo; niemand der Unbeteiligten wird sich nur im entferntesten eine Vorstellung von dem machen können, was sich […]
DHd-Blog
Vorankündigung 10. TextGrid/DARIAH-Nutzertreffen
by Oliver Schmid •
Das zehnte TextGrid/DARIAH-Nutzertreffen zum Thema „Annotation mit DARIAH-Werkzeugen“ findet an zwei Tagen im Zeitraum 25. bis 27. Oktober 2017 am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) in Berlin statt. Das Programm und den endgültigen Termin finden Sie in Kürze auf der DARIAH-Website.
Allgemein
Fundstücke KW 32
by JSachers •
Es ist eindeutig Ferien-/Sommerlochzeit … Wikinger handelten bereits vor 1.000 Jahren über weite Strecken mit Stockfisch, melden Der Standard und etwas ausführlicher Der Spiegel. Mit dem Thema „Die Wikinger und Alfred der Große“ meldete sich nach längerer Pause Daniel Ossenkop … Weiterlesen →
Digitale Geschichtswissenschaft
Konf: Quellen und Methoden der Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter. Neue Zugänge für eine etablierte Disziplin? – Berlin 25-26.9.17
by AG Digitale GW •
Leibniz-Wettbewerbsprojekt „Welt der Kinder“ (koordiniert am GEI Braunschweig); Deutsches Historisches Institut Washington, DC (DHIW); Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD); Facharbeitsgruppe Geschichte in CLARIN-D; AG „Digitale Geschichtswissenschaft“ im VHD 25.09.2017-26.09.2017, Berlin, Humboldt-Universität, Friedrichstraße 191-193, Seminarraum 5009, Berlin Das Projekt … Weiterlesen →
L.I.S.A.
SESSION 3: Arab Liberalism in the 1920s
by L.I.S.A. GERDA HENKEL PORTAL •
Conference „The Long End of the First World War. Ruptures, Continuities and Memories“
Arab liberalism in the 1920s” was the title of Elizabeth Thompson’s (Washington) keynote in which she demonstrated how the imperial powers broke non-European nationalist ambitions at the Treaty of Versailles and during the long aftermath of the War. Thompson used the Syrian-Arab general congress of 1920 to illustrate the continuous Western suppression of Arab liberal popular movements since the nineteenth century. She stressed that the War deepened the cleavage between liberal mass movements and a corrupted elite in Arab countries. The session was chaired by Ulrike Freitag (Berlin).
Elizabeth F. Thompson
blog.archiv.ekir.de
Aus evangelischen Archiven 56 (2016) jetzt online
by Dr. Stefan Flesch •
Gut Ding will Weile haben, aber jetzt ist er auch online abrufbar: Der neue Jahresband der Zeitschrift des Verbandes kirchlicher Archive bietet auf 181 Seiten wieder einen Überblick über Projekte und Themen in den landeskirchlichen und diakonischen Archiven im Berreich … Weiterlesen →
soziologiemagazin
Vom 11. September 2001 zu einer Theorie der Stasis – Hendrik Erz
by Eva-Maria •
Anlässlich des diesjährigen Studentischen Soziologiekonkgress in Chemnitz stellten wir uns die Frage, wer eigentlich hinter den markanten Vortragstiteln steckt. Wie kamen die Vortragenden zu ihren Themen und zur Soziologie? Was bewegt sie und was wollen sie bewegen? Was treibt sie an und was treibt sie um? Und…
Rheinische Geschichte
Städtebau und Architektur in den Nachkriegsjahren.
by VEREIN FÜR GESCHICHTE UND KUNST DES MITTELRHEINS •
Vortrag von Hans Schüller, Mayen Der Wiederaufbau von Mayen nach dem Krieg ist die wohl großartigste Gemeinschaftsleistung in der Mayener Geschichte. Der so viel beschworene Aufbauwille hatte nicht nur eine gewaltige Arbeitsleistung als Bilanz; dahinter stand auch ein heute kaum mehr nachvollziehbarer Gemeinschaftsgeist. Angesichts des enormen Drucks und der Dynamik wundert es, dass der Wiederaufbau Mehr »
H.R. Lavater
Die «Pforten der Hölle» um 1477/78
by Hans Rudolf Lavater •
(via discarding images) [Guglielmo Giraldi] : Dante, Divina Commedia di Federico da Montefeltro 1477/78. Biblioteca Apostolica Vaticana, Urb. lat. 365, fol. 95v.
VÖBBLOG
Administrativkarte von Niederösterreich (1867-1882) online
by JP •
Ein k.k. Rat Anton Steinhauser hat die Karte im Auftrag des Vereins für Landeskunde in den Jahren 1867 bis 1882 konzipiert. Der Verein war auch der Herausgeber dieser Karte, die damals „sehr billig“ vertrieben wurde. Ausgangspunkt der Kartenerstellung war die … Weiterlesen →
Wisspub
Schweiz: Springer Open Access Agreement ab 2018?
by Christian Gutknecht •
In der Schweiz läuft Ende 2017 die konsortiale Lizenz zu den Springer Zeitschriften aus. Bei der aktuell laufenden Neuverhandlung bietet sich für die Schweizer Hochschulen nun die Möglichkeit den nationalen Gold-OA Anteil ab 2018 schlagartig um etwa 6% zu erhöhen. Um diese Chance für OA zu realisieren, müssen die Schweizer nicht einmal besonders kreativ sein. […]
Archaeologik
Welcome in the Age of Sensing!
by Rainer Schreg •
Maurizio Forte/ Stefano R.L. Campana (Hrsg.)
Digital Methods and Remote Sensing in Archaeology.
Archaeology in the Age of Sensing
Heidelberg: Springer 2016
ISBN 978-3-319-40658-9
117,69€, als e-book 91,62€
Methoden des Laserscans, sowohl terrestrisch als auch Flugzeug-gestützt erleichtern die Arbeit ganz erheblich. Um diese Methoden geht es im Kern in diesem Buch. Andere Prospektionsmethoden wie werden hingegen eher beiläufig thematisiert (vergl. Lasaponara/ Masini 2012).
Das erste Kapitel zu Technologien der Datenerschließung konzentriert sich auf das Laserscanning, einmal auf terrerstrische Scans (Nicola Lecari), wie sie vor allem auf der Ebene der einzelnen Fundstellen („intra-scale“) gebräuchlich sind und zum anderen auf airborne laserscans (Rachel Opitz). Dabei beschreibt der erste Beitrag von Nicola Lercari das terrestrische Laserscan (TLS) im Vergleich mit anderen Verfahren wie der digitalen Fotogrammetrie, die in den vergangenen Jahren dem TLS vielfach den Rang abgelaufen haben. Während wir selbst bei unseren Forschungen vor einigen Jahren auf der Krim zur Vermessung der dortigen Höhlen vor allem mit Laserscannern gearbeitet haben, so kommen nun bei einem aktuellen Projekt in Serbien fotogrammetrische Verfahren zum Einsatz, die vom Gerät und von der Prozessierung effektiver sind.
Terrestrial laserscanner |
Photoscan-Verfahren |
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Der Beitrag von Rachel Opitz geht vor allem auf das Airborne Laserscanning (ALS) ein. Hier kam es in den vergangenen Jahren zu erheblichen technischen Verbesserungen einerseits bei der Datenerhebung, als auch bei den Prozessierungsmethoden. Die Klassifizierung der Messpunkte differenziert Reflektionen aus Baumkronen und Gebüsch von denen der Geländeoberfläche. Letztere sind in der Regel last-pulse-Daten, für die jedoch dichtes Gestrüpp oder Geröllfelder eine besondere Herausforderung darstellen. Wichtig für die Forschung ist es, die Geländedaten des ALS mit anderen Beobachtungen zusammenzuführen. Neben den Methoden des GIS ist hier die Möglichkeit von besonderer bedeutung, mittels eines GPS-gestützten Tablets das visualisierte Geländemodell vor Ort nutzen zu können und so vor Ort zu interpretieren und als Dokumentationsgrundlage zu nutzen.
Zwei Beiträge von S. Curry et al und T.F. Sonnemann behandeln – zusammengefasst als Teil II „Image and Digital Processing“ – anhand von konkreten Forschungsprojekten Fragen der Daten- und Bildprozessierung. Durch die Kombination von TLS und Georadar (GPR), geeicht durch Testgrabungen ist es auf einem Schlachtfeld des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges in North Carolina gelungen, die Geländeoberflächen des späten 18. Jahrhunderts zu rekonstruieren. So konnten Hohlwege und Geländekanten rekosntruiertw erden, die für eine lange Diskussion um das Schlachtgeschehen von Bedeutung sind.
Auf Hispaniola wurden mittels Dronen erstellte digitale Geländemodelle genutzt, um Erkenntnisse über die präkolumbische Besiedlung im Binnenland zu gewinnen. Feldbegehungen wurden hier mit Lufbildanalysen kombiniert. Bilder aus der Timeline von Google Earth beispielsweise zeigen den kurzfristigen Nutzungswechsel einer Parzelle, auf der Siedlungsspuren seit etwa 600 n.Chr. festgestellt wurden. Das detailliertes Geländemodell zeigt eine Reihe von kleinen Erhebungen, die als Abfallhaufen interpretiert werden. Sie erweisen sich als charakteristisches Element von präkolumbischen Siedlungsplätzen der Region.
Teil III „Landscape Representation and Scales“ ist mit 7 Beiträgen der umfangreichste Teil. Frank Vermeulen berichtet über die Rolle der Fernerkundung für ein holistisches Verständnis antiker Städte im westlichen Mittelmeerraum. Er zeigt zahlreiche Beispiele für den kombinierten Einsatz verschiedener Methoden. Deren Beitrag ist nicht immer gleich, sondern hängt oft von den Bodenverhältnissen ab. Während in der römischen Stadt Trea eine Georadar-Prospektion überhaupt keine Ergebnisse zeigt, bildet GPR in Mariana auf Korsika die grundlage für eine Grundrissrekonstruktion der Stadtquartiere.
Stefano Campana wendet sich dem ländlichen Raum zu. Nach der „neuen Welle“ der archäologischen Surveys vor allem im Mittelmeerraum sieht er die aktuellen Projekte mit schnellen geophysikalischen Messsystemen als die dritte Welle archäologischer Surveys. Campana propagiert einen weniger fundstellen- als vielmehr großflächig landschaftsbezogenen Ansatz, wie er sich beispielsweise auch für die Forschungen zum mittelalterlichen Dorf als wesentlich erwiesen hat (Kastowsky-Priglinger u. a. 2013). Als Beispiel dient das Emptyscapes project, das 2014-5 mit Fallstudien in Mittelitalien durchgeführt wurde. Es kombinierte:
- traditionelle Ansätze (Literaturerfassung, Archivarbeit, Inschriften, Toponyme, Bildquellen, technische, historische und thematische Karten, geländemorphologie, feldbegehungen und Luftbildarchäologie)
- Umweltarchäologische Forschung (geo- und bioarchäologische Analysen)
- neue Techniken der geophysikalischen Prospektion (high-precision, high-speed, large-scale) und des LiDAR
- „minimalist test-excavation“
David Cowley untersucht an Beispielen die klassischen Faktoren der Formationsprozesse, die Survey-Daten beeinflussen. Er postuliert, dass auch die neuen Methoden diese Faktoren zu genau zu reflektieren haben.
Mit einer Fallstudie aus Copan in Honduras reflektiert der Beitrag von Heather Richards-Rissetto u.a. die Rolle von 3D-Visualisierungen. Dabei interessieren sie sich vor allem für die Rekonstruktion der Vegetation, die bei den meisten 3D-Modellen hinter dem Interesse an der Architekturrekonstruktion zurück tritt, für einen sozio-ökologischen Ansatz aber wichtig ist. Sie zeigen eine Methode, samt Workflow and Software, wie Kulturlandschaften auf der Basis von digitalen geländemodelle visualisiert werden können.
Viewshed-Analysen sind Thema des Beitrages von E. Triplett. Dabei geht es nicht nur um die klassischen Landschaftsanalysen, sondern auch den Architekturraum. Schritt für Schritt zeigt er mögliche Vorgehensweisen. Der folgende Beiträge geht wieder verstärkt in die Datenerhebung, in dem er die Aussagekraft von Satellitenbildern an einem Beispiel aus Kambodscha aufzeigt.
Neben solchen technischen Fortschritten, die die Arbeit im Gelände erheblich erleichtern haben die modernen Methoden allerdings auch begonnen, unser Verständnis von Raum zu verändern. Die Analyse-Möglichkeiten der Geographischen Informationssysteme haben dazu beigetragen, dass derzeit ein Paradigmenwechsel stattfindet, weg von Vorstellungen, die Raum vor allem zweidimensional und territorial betrachten hin zu Konzepten, die Raum als Landschaft bzw. Umwelt oder Ökotop begreifen und anstelle von von Territorien eher soziale Netzwerke analysieren (Schreg 2017). Diese Bedeutung thematisieren John K. Millhauser und Christopher T. Morehart anhand eines forschungsgeschichtlichen Blicks nach Mittelamerika. Er weist darauf hin, dass Forschung im Umfeld mesoamerikanischer Kulturen heute ganz besonders in einem sozialen und politischen Kontext statt findet und etwas das Kartographieren bei der indigenen Bevölkerung als ein Herrschaftsinstrument wahrgenommen wird. Die Autoren warnen: „Current technologies of remote sensing, spatial analysis, and visualization provide levels of detail, accuracy, and accessibility in the work of archaeological mapping that are greater than have ever been possible. However, this level of precision can lead to a degree of confidence that is stripped of a responsible recognition of human investigators‘ judgement and imprecision as well as the historical and political context of their investigations.“ (S. 264).
Teil 4 wendet sich mit vier Beiträgen der „Simulation, Visualization and computing“ zu. Die Beiträge von Maurizo Forte, Bill Seaman und Nicoló Dell’Unto reflektieren über neue Forschungsperspektiven und denken über neue Erkenntniswege nach, die sich aus einer „CyberArchaeology“ ergeben. Schon im Vorwort war formuliert worden: „It is crucial not to consider them [digital technologies] as mere tools to achieve highly impressive and photorealistic reconstructions, but as data repositories and informative vehicles allowing for a more rapid and open dissemination of knowledge“ (S. 482). Forte und Seaman stellen dementsprechend dem Begriff des remote sensing den des poly sensing gegenüber, da die Vielzahl der Technologien und gedanklichen Zusammenhängen den modernen Methoden eher entspräche. Zugleich bezieht sich sensing mehr auf das Erleben des Forschers oder des Publikums als auf den Vorgang des Datenerhebens. Stärker technisch erscheint demgegenüber der Beitrag von Devin A. White, der die künftigen Möglichkeiten leistungsstarker Computer ins Blickfeld nimmt.
„Interpretation and Discussion“ ist das Thema von Teil V. Hier finden sich wieder konkrete Feldprojekte, wie die vom LBIArchPro betriebene Forschung zu einer neolithischen Kreisgrabenanlage bei Hornsburg in Österreich. Jakob Kainz zeigt die Bedeutung der Synthese von Prospektion und Ausgrabung. 1982 war die Kreisgrabenanlage Hornburg 1 im Luftbild entdeckt worden und wurde seitdem mit Grabungen vor allem aber mit verschiedenen Prospektionsmethoden untersucht. Vor allem aber wurden die Grabungen mit geophysikalischen Messungen begleitet.
Willem F. Vletter und Sandra R. Schloen analysieren Kulturlandschaften in Veluwe (Niederlande) und im Leithagebirge (Österreich), die mit ALS dokumentiert wurden. Archäomagnetische und OSL-Datierungen, in begrenztem Umfang auch Radiocarbondatierungen sowie relativchronologische Abfolgen werden genutzt um eine chronologische Differenzierung zu erreichen. Die Syntehse erfolgt mittels OCHRE Data Service, der auch GIS-Funktionalitäten umfasst. Neben die räumliche Dimension tritt hier nöch die der Zeit: “3D thinking”—or better 4D thinking considered that as archaeologists, we cannot avoid dealing with the chronological dimension“ (S. vi)
Der abschließende Teil VI („Cultural Resource Management: Communication and Society“) umfasst zwei Beiträge, die sich mit dem praktischen Einsatz digitaler Daten in Museen und Denkmalpflege befassen..
Der Band bietet einen modernen weit gefassten Blick über verschiedenen Methoden und Ansätze und ist schon deshalb höchst willkommen, da die ganze technische Entwicklung sehr dynamisch und schnell voran geht und es schwierig ist, einen Überblick über aktuelle Trends zu behalten. Archaeologists „readily grasped the idea of its huge potential but did not see how to exploit it“ (S. v). Hier ist der Band außerordentlich hilfreich. Er definiert remote sensing in der Archäologie eher weit:
„any method that enables observation of the evidence on or beneath the surface of the earth, without impacting on the surviving stratigraphy, can legitimately be included within the ambit of remote sensing“ (S. v)
Inhaltsverzeichnis
Part I Data Collection and Technology
- Nicola Lercari: Terrestrial Laser Scanning in the Age of Sensing. S. 3
- Rachel Opitz: Airborne Laserscanning in Archaeology: Maturing Methods and Democratizing Applications. S. 35
Part II Image and Digital Processing
- Stacy Curry, Roy Stine, Linda Stine, Jerry Nave, Richard Burt and Jacob Turner: Terrestrial Lidar and GPR Investigations into the Third Line of Battle at Guilford Courthouse National Military Park, Guilford County, North Carolina. S. 53
- Till F. Sonnemann, Eduardo Herrera Malatesta and Corinne L. Hofman: Applying UAS Photogrammetry to Analyze Spatial Patterns of Indigenous Settlement Sites in the Northern Dominican Republic. S. 71
Part III Landscape Representation and Scales
- Frank Vermeulen: Towards a Holistic Archaeological Survey Approach for Ancient Cityscapes. S. 91
- Stefano Campana: Sensing Ruralscapes. Third-Wave Archaeological Survey in the Mediterranean Area. S. 113
- David C. Cowley: What Do the Patterns Mean? Archaeological Distributions and Bias in Survey Data. S. 147
- Heather Richards-Rissetto, Shona Sanford-Long and Jack Kirby-Miller: 3D Tool Evaluation and Workflow for an Ecological Approach to Visualizing Ancient Socio-environmental Landscapes. S. 171
- Edward Triplett: Visualizing Medieval Iberia’s Contested Space Through Multiple Scales of Visibility Analysis. S. 199
- Kasper Hanus and Emilia Smagur: Pre- and Proto-Historic Anthropogenic Landscape Modifications in Siem Reap Province (Cambodia) as Seen Through Satellite Imagery. S. 229
- John K. Millhauser and Christopher T. Morehart: The Ambivalence of Maps: A Historical Perspective on Sensing and Representing Space in Mesoamerica. S. 247
Part IV Simulation, Visualization and Computing
- Maurizio Forte: Cyber Archaeology: 3D Sensing and Digital Embodiment. S. 271
- Bill Seaman: Emergent Relationality System/The Insight Engine. S. 291
- Nicoló Dell’Unto: Using 3D GIS Platforms to Analyse and Interpret the Past. S. 305
- Devin A. White: Archaeology in the Age of Supercomputing. S. 323
Part V Interpretation and Discussion
- William Fred Limp: Measuring the Face of the Past and Facing the Measurement. S. 349
- Jakob Kainz: An Integrated Archaeological Prospection and Excavation Approach at a Middle Neolithic Circular Ditch Enclosure in Austria. S. 371
- Willem F. Vletter and Sandra R. Schloen: Creating a Chronological Model for Historical Roads and Paths Extracted from Airborne Laser Scanning Data. S. 405
Part VI Cultural Resource Management: Communication and Society
- Eva Pietroni: From Remote to Embodied Sensing: New Perspectives for Virtual Museums and Archaeological Landscape Communication. S. 437
- Riccardo Olivito, Emanuele Taccola and Niccolò Albertini: Cultural Heritage and Digital Technologies. S. 475
Literaturhinweise
- Kastowsky-Priglinger u. a. 2013
K. Kastowsky-Priglinger – R. Schreg – I. Trinks – E. Nau – K. Löcker – W. Neubauer, Long term integrated archaeological prospection on the Stubersheimer Alb – giving meaning to a marginal landscape, in: W. Neubauer – I. Trinks – R. B. Salisbury – C. Einwögerer (Hrsg.), Archaeological Prospection. Proceedings of the 10th International Conference – Vienna May 29th – June 2nd 2013 (Wien 2013) 99–100 - Lasaponara – Masini 2005
R. Lasaponara – N. Masini, QuickBird-based analysis for the spatial characterization of archaeological sites: Case study of the Monte Serico medieval village, Geophys. Res. Lett. 32, 2005, 4 - Schreg 2017
R. Schreg, Interaktion und Kommunikation im Raum – Methoden und Modelle der Sozialarchäologie, in: S. Brather – J. Dendorfer (Hrsg.), Grenzen, Räume und Identitäten. Der Oberrhein und seine Nachbarregionen von der Antike bis zum Hochmittelalter. Tagung Freiburg, 13. – 16. November 2013, Archäologie und Geschichte 22 (Ostfildern 2017) 455–492