Planet History

Tag: 28. September 2017

NR-Präsidentin Bures lud NachbarInnen des Parlaments in der Hofburg zu Willkommenstreffen

Unter den Gästen waren unter anderem Bundespräsident Van der Bellen und Generaldirektorinnen von Hofreitschule, Nationalbibliothek und KHM Wien (PK) – „Ich freue mich, dass das Parlament nun interimistisch neue Nachbarn erhält, zu denen neben der Präsidentschaftskanzlei auch führende Kulturinstitutionen unseres Landes zählen. … Weiterlesen

TIB-Umfrage: Informationsbeschaffungs- und Publikationsverhalten in Technik und Naturwissenschaften

Forschende wünschen sich mehr Beratungsangebote zu Open Access, Forschungsdaten und beim Umgang mit nicht-textuellen Materialien Wie informieren sich Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler aus den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern über Neuigkeiten und Trends in ihrer Disziplin? Welche Angebote einer Bibliothek wünschen sie … Weiterlesen

PDFs: Neues vom umstrittenen Goldschatz von Bernstorf

Der Rezensent ist von der Echtheit des Fundes offenbar nicht restlos überzeugt. Interessant sind dabei die angesprochenen Kritikpunkte. Das Theater dürfte wohl noch geraume Zeit weitergehen …
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Programm des Alemannischen Instituts Freiburg für das Wintersemester 2017/2018 erschienen!

Das Alemannische Institut Freiburg startet im Wintersemester 2017/2018 mit einer Tagung des Netzwerkes Geschichtsvereine am Oberrhein in Offenburg über „Geschichte(n) hier bei uns am Oberrhein“ Mitte Oktober, zwei Kolloquien beschäftigen sich im November einerseits mit Kloster Hirsau, andererseits mit Bohnerz und seiner Geschichte. Eine kleine Reihe im Januar wird sich als „Nachklapp“ zum Lutherjahr mit Regionalia zu Reformation befassen. Dann gibt es wie gewohnt Einzelvorträge, z.B. von Andrea Althaus, die ihre jüngst fertiggestellte Dissertation über weibliche Arbeitsmigration in die Schweiz vorstellen wird, aber auch … Programm des Alemannischen Instituts Freiburg für das Wintersemester 2017/2018 erschienen! weiterlesen

Mächtige Kaiser und ihre starken Frauen

Den ganzen Sommer ist die Ottonenzeit zu kurz gekommen. Natürlich nicht die Geschichtsdarstellung, denn wir haben alle sehr viel gemacht, aber die Berichte hier im Blog sind sehr vernachlässigt worden. „Das machen wir im Winter“, gut, zumindest machen wir mit einem Veranstaltungstipp, den ich bereits im HalleSpektrum veröffentlicht habe, den herbstlichen Neuanfang: Den mächtigen Frauen […]

Origins.6: International Conference on Predynastic and Early Dynastic Egypt, Wien 10.09.-15.09.2017

Ein Beitrag von Sonja Speck.
 
Seit die Origins-Konferenz 2002 in Krakau aus der Taufe gehoben wurde, führt sie in dreijährigem Turnus verdiente Ägyptologen, Nachwuchswissenschaftler und interessierte Studenten, die sich der Erforschung der prä- und frühdynastischen Periode des Alten Ägyptens verschrieben haben, zusammen, um aktuelle Forschungsergebnisse und Grabungsberichte vorzustellen und Probleme, Fragen und Desiderate in der wissenschaftlichen Arbeit zum frühen Ägypten zu identifizieren und zu diskutieren. Vom 10. bis 15. September dieses Jahres fand die sechste Origins statt, dieses Mal im bereits herbstlichen Wien.
Zum Auftakt luden unsere Gastgeber vom Ägyptologischen Institut Wien zum abendlichen Keynote-Vortrag von Prof. Christiana Köhler und anschließenden Empfang mit veganen Häppchen, die entsprechend dem ökologischen Food-Trend der österreichischen Hauptstadt ganz umweltbewusst per Fahrrad angeliefert wurden. Christiana Köhler nutzte ihre Keynote für einen Rückblick auf 20 Jahre der Ausgrabung und Erforschung der prä- und frühdynastischen Nekropole Helwan. Das in Wien beheimatete Helwan-Project befindet sich aktuell in der Nachbearbeitungsphase und wird in etwa einem Jahr abgeschlossen werden. Seit dem Beginn des Projekts konnten neue Erkenntnisse zum soziokulturellen Hintergrund der in Helwan bestatteten Bevölkerung der damaligen Hauptstadt Memphis und zur Entwicklung von Bestattungssitten, Ritualen in der Nekropole und den damaligen Lebensbedingungen gewonnen werden. Außerdem sind noch mehrere abschließende Publikationen im kommenden Jahr zu erwarten. Ein guter Grund für Christiana Köhler, um sowohl mit Stolz als auch mit etwas Wehmut zurückzublicken.

Folgerichtig war auch der Vormittag des zweiten Konferenztages ganz der Nekropole von Helwan gewidmet. Die Vorträge behandelten die einzelnen Fundkategorien und Themenbereiche, die im Helwan-Project vertreten sind: Die anthropologische Untersuchung der menschlichen Skelette, die Bearbeitung und Analyse von Keramik, Kleinfunden/Steingefäßen und den Überresten von Flora und Fauna. Den Abschluss bildete eine zusammenfassende Betrachtung. Allen Vorträgen war der Teilfokus auf die Identifikation und, soweit möglich, Rekonstruktion von Ritualen, die in verschiedenen Bereichen des Grabes durchgeführt wurden, gemeinsam. Eine ebenfalls von allen Rednern angesprochene Besonderheit der Nekropole von Helwan ist die hohe Variabilität, die sich in fast allen Bereichen feststellen lässt. Eine Standardisierung von Grab, Bestattung und Totenkult gab es in Helwan in keiner Weise.

Im Mittelpunkt der Vorträge des dritten Tages standen verschiedenste Bildwerke, ihre Beziehung zur Realität sowie Bedeutung und Entwicklung. Insbesondere der Kontext der Bildwerke ist entscheidend, um die Fragen, die wir an sie stellen zu beantworten oder einer Antwort nahe zu kommen. Von Interesse waren etwa die beiden Fragen: Was ist die Bedeutung der Bilderwerke innerhalb ihres Umfelds? Und: Welche Bedeutung erhalten Orte aufgrund der mit ihnen assoziierten Bilder? Unter anderem zeigte dies der Vortrag von Dr. Liam McNamara, der aufwendig restaurierte Fragmente von anthropomorphen Elfenbeinstatuetten aus dem berühmten Main Deposit von Hierakonpolis präsentierte und die gesamte Gruppe entgegen der bisherigen Forschungsmeinung, sie wäre Teil des Kultinventars des Tempels von Hierakonpolis, innerhalb dessen Mauern sie vergraben waren, in Zusammenhang mit dem noch unter dem Tempel liegenden, älteren abgestuften Hügel und damit mit dem Königskult brachte.


 
Abb. 1: Poster von Sonja Speck: A Seal for the Deceased? – Early Dynastic Cylinder Seals Bearing the Offering Scene Reexamined.
 
Der vierte Konferenztag war ganz den Grabungsberichten von archäologischen Stätten im Nildelta gewidmet. Mit drei aufeinanderfolgenden Vorträgen erhielten die Ausgrabungen in Tell el-Farkha die meiste Aufmerksamkeit. Außerdem gab es Berichte aus Tell el-Iswid, Tell el-Murra, Abu Rawash und Buto. Passend zum geographischen Fokus auf das Nildelta wurden auch brennende Fragen zur Natur des Übergangs der ursprünglich vor Ort ansässigen unterägyptischen Kultur zur sich von Oberägypten her ausbreitenden Naqada-Kultur, wie er sich im archäologischen Befund zeigt, diskutiert. Den Abschluss des Konferenztages bildete die gut besuchte und lebhafte Poster Session mit 25 präsentierten Postern. Unter diesen befand sich auch mein eigenes Poster mit dem Titel A Seal for the Deceased? – Early Dynastic Cylinder Seals Bearing the Offering Scene Reexamined (s. Abb. 1). Das Poster behandelt einen Teil meiner Magisterarbeit über die Speisetischszene im frühdynastischen Ägypten. Ziel war es zu zeigen, dass die bisherige Forschungsmeinung, die Rollsiegel mit Speisetischszene seien funeräre Objekte, die allein als Grabbeigabe gefertigt wurden, durch Fundkontexte einiger Siegel in Siedlungsbereichen, Lehmabdrücke und Abnutzungsspuren an der Oberfläche der Rollsiegel widerlegt wird. Vielmehr sind die Rollsiegel mit Speisetischszene nicht von anderen Rollsiegeln zu unterscheiden und in einem administrativen Kontext anzusiedeln.

Die Vorträge des fünften Konferenztages drehten sich ganz um die archäologischen Objekte, ihre Eigenschaften und Aussagewert zur Nutzung (praktisch und rituell), Handwerksspezialisierung und gesellschaftlichen Kontext, sowie Management in Museen, Sammlungen und Depots. Den Anfang machten drei Vorträge zur prä- und frühdynastischen Keramik, gefolgt von zwei Beiträgen, die Steinwerkzeuge zum Thema hatten. Der zweite Teil des Konferenztages beschäftigte sich mit einem gemischten Spektrum von Objektgattungen, Material und dem Objektmanagement in Museen. Glänzender Abschluss des Tages und zugleich Höhepunkt der Konferenz war das gemeinsame Abendessen der Teilnehmer im gemütlichen Heurigen mit reichlichen, traditionell österreichischen Speisen.

Nach der ausgiebigen Feier fanden sich die Teilnehmer der Origins-Konferenz am folgenden Morgen zum letzten Mal zusammen, um zunächst aktuelle Forschungsfragen zur Neolithisierung Ägyptens zu diskutieren. Bisher gab es zwei konkurrierende Hypothesen, die die Diskussion dominierten: Einerseits wurde die levantinische, andererseits die afrikanische Herkunft des neolithic package angenommen. Allerdings zeigen die in den Vorträgen diskutierten Befunde, dass die Neolithisierung Ägyptens auf komplexen Prozessen beruht, die sich aus einem Zusammenwirken der levantinischen und afrikanischen Einflüsse speisen. Einfache Antworten sind damit ausgeschlossen und keiner der bisherigen Hypothesen kann der Vorzug gegeben werden. Einen letzten thematischen Block bildeten die Beiträge zu den Ausgrabungen und Surveys rund um zwei Flint-Abbaugebiete. Neben den Spuren des Rohstoffabbaus konnten jeweils auch die Hinterlassenschaften von Verarbeitungsprozessen in unterschiedlichem Ausmaß (Rohlinge bis fast fertig gearbeitete Werkzeug-Vorformen) vor Ort dokumentiert werden.



Abb. 2: Danksagungen am Ende der Origins 6 (Foto: Sonja Speck).

Um ein Fazit meiner ersten Origins-Erfahrung zu ziehen, kann ich nur sagen, dass ich mich bereits jetzt auf die Origins 7 freue, die 2020 unter der Regie von Dr. Yann Tristant in Paris stattfinden wird. Die Origins-Gemeinde hat mich mehr als freundlich aufgenommen und auch einverleibt. Auf diese Weise werden die Reihen der Origins-Teilnehmer im dreijährigen Turnus wieder und wieder durch neu hinzugestoßene, an der Frühzeit der altägyptischen Kultur interessierte Doktoranden und Studenten aufgefüllt. Auch das Scientific Committee wurde in Wien durch die Berufung von zwei neuen Mitgliedern Dr. Liam McNamara und Dr. Mariusz Jucha verjüngt und bestens für die Zukunft gerüstet. Damit bleibt nur noch Christiana Köhler und der Wiener Ägyptologie für eine erfolgreiche und inspirierende Origins 6 zu danken.

215. Institutsseminar: Klaas van Gelder, „Vom österreichischen Joch befreit“. Die Absetzungen Kaiser Josephs II. in den Südlichen Niederlanden und das Verhältnis zwischen Verfassung und Zeremonie (9. 10. 2017)

Am Montag, den 9. Oktober 2017, findet ab 17.15 Uhr im Hörsaal des Instituts für Geschichtsforschung das 215. Institutsseminar des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung statt. Es spricht Klaas van Gelder, Lise-Meitner-Stipendiat am Institut für…

Frankfurt-Sachsenhausen näher betrachtet: Die Gutzkowstraße<br /> Bis 1879: Niederräder Fussweg

Adressbuchauswertungen von 1870 bis 1975

Im Sommer des Jahres 1879 verschwand mit der Umbenennung des Niederräder Fussweges in Gutzkowstraße im Frankfurter Straßenverzeichnis der Name eines seit Jahrhunderten bekannten Verbindungsweges zwischen Frankfurt-Sachsenhausen und dem Dorf Niederrad. Die geplante Stadterweiterung erstreckte sich zu dieser Zeit bis zur Schweizerstraße und setzte sich danach westlich des Schweizer Platzes und westlich der Holbeinstraße fort. Auf der Strecke des Niederräder Fussweges entstanden so nach und nach die Gutzkow-, Schneckenhof- und Passavantstraße. Wobei die Passavantstraße nur etwa bis zur Rubensstraße dem alten Fussweg folgt, der hier geradeaus weiter auf die Forsthausstraße, in Höhe der heutigen Schreyerstraße stieß.
Nach der Textor- und Schwanthalerstraße sowie dem Schaumainkai ist dies, in meiner kontinuierlichen Beschäftigung mit den Sachsenhäuser Straßen, erst die vierte Straße mit einem östlich der Schweizerstraße gelegenen Straßenanfang. Um es gleich vorwegzunehmen, die in meiner Jugend oft gehörte Einschätzung, die östlich des Schweizer Platzes wohnende Bevölkerung sei „einfacher als die westlich vom Schweizer Platz ansässige“, hat sich nicht bestätigt. Jedenfalls nicht für die Gutzkowstraße. Die Tatsache, dass westlich der Holbeinstraße, rund um den Thorwaldsenplatz,  ein Villenviertel errichtet wurde, verdeutlicht den geographischen Standpunkt derer, die sich in den 1950er Jahren so voreingenommen geäußert hatten. Von der Größe einer Mietwohnungen auf das Niveau der Bewohner zu schließen ist nicht nur unfair sondern auch arrogant.
Nachdem ich mich in den vergangenen Jahren im Rahmen der Adressbuchauswertungen bereits mit der Passavant- und Schneckenhofstraße beschäftigt hatte, stellt die singuläre Beschäftigung mit der Gutzkowstraße den Schlusspunkt einer Rückverfolgung des ehemaligen Niederräder Fußweges dar. Damit soll mein Engagement als sogenannter StadtteilHistoriker noch nicht beendet sein. Ich habe mir noch ein paar Themen und Ziele für die nächsten Jahre aufbewahrt.
Wie gewohnt habe ich die in einer großen Tabelle zusammengetragenen Adressbucheinträge um Hinweise zu Persönlichkeiten ergänzt die mir aufgefallen sind bzw. von denen ich im Vorfeld schon Kenntnis hatte und erwähnenswert erschienen. Es sind so mehr als ein Dutzend Einträge zusammengekommen, von denen viele im Kapitel „Leben in der Gutzkowstraße“ ausführlich und wenn möglich mit Fotografien vorgestellt werden. 

Furche-Schwerpunkt „Geist gegen Geld“

Die aktuelle Ausgabe der Furche beschäftigt sich in ihrem Schwerpunkt mit den Thema „Geist gegen Geld“.

Darin u.a. enthalten eine Diskussion mit drei männlichen Kollegen, starring auch Ex-IG-LektorInnen-Präsident Thomas Schmidinger:
http://www.furche.at/system/showthread.php?t=72970

Weitere Beiträge zu Schwerpunkt:

*) Der Beitrag „Vorsicht vor der akademischen Sackgasse“, in dem auch mein Hausnummern-T-Shirt-Shop erwähnt wird:
http://www.furche.at/system/showthread.php?t=72971

*) FWF-Präsident Klement Tockner über Wissensgenerierung durch Konzerne, Militär und Geheimdienste:
http://www.furche.at/system/showthread.php?t=72969

Nahrungsquelle Meer – Entwicklungen, Gefährdungen, Prognosen

Baseler Hof Säle, Esplanade 15, 20354 Hamburg

Das Meer ist noch immer die größte Nahrungsquelle der Welt und mehr als eine Milliarde Menschen sind direkt von ihr abhängig. Auch in Deutschland ist die Fischereiwirtschaft ein hochmoderner Wirtschaftssektor und ein wichtiger Arbeitgeber vor allem im norddeutschen Raum. Doch die Fischerei befindet sich weltweit in einer schweren Krise und muss Lösungen zu deren Bewältigung finden.
So schätzt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, dass rund 30 Prozent aller erfassten Bestände überfischt sind und 60 Prozent extensiv genutzt werden. Klimawandel, Überkapazitäten und Überkapitalisierung der industriellen Fangflotten, illegale Fischerei sowie unzureichende nationale und internationale politische und rechtliche Rahmenbedingungen – diese vielfältigen Problemlagen bedrohen das Meer als Nahrungsquelle auch für die Zukunft.
Wie kann das Meer als Nahrungsquelle nachhaltig bewirtschaftet werden? Und wie kann eine nachhaltige Fischereipolitik auf politischer und rechtlicher Ebene auch global umgesetzt werden? Welche Lösungsansätze gibt es im Angesicht aktueller Entwicklungen?
Diese und weitere Fragen diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär bei der Veranstaltung. Die Diskussion findet im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2016*17 – Meere und Ozeane statt.