Planet History

Autor: Peer Trilcke

Fernlesen mit Foucault? Überlegungen zur Praxis des distant reading und zur Operationalisierung von Foucaults Diskursanalyse

Während die Diskussionen über Standards, Tools und Workflows einen großen Raum in den Digital Humanities einnehmen, findet eine Reflexion des Ortes, den geisteswissenschaftliche Praktiken wie das Interpretieren, das Verstehen oder das historische Kontextualisieren in diesem Gefüge von Forschungsbestrebungen einnehmen, eher selten statt. Bezeichnend für diese Situation ist, dass ein Begriff wie der des distant reading zwar in aller Munde ist, eine Verständigung darüber, was dieser Methodenbegriff bedeuten soll, aber allenfalls beiläufig erfolgt. Dabei ist keineswegs klar, wie sich das distant reading zur disziplinären Logik der Digital Humanities verhält. In ihrem Beitrag versuchen sich Peer Trilcke und Frank Fischer an einer Standortbestimmung – und diskutieren davon ausgehend Optionen einer Verbindung von Foucault’scher Diskursanalyse und Digital Humanities.